Gremsdorf sucht nach Alternativen

23.3.2016, 18:14 Uhr
Gremsdorf sucht nach Alternativen

© Foto: Horst Linke

Für Markus Franke, Sprecher der Bürgerinitiative für eine Umgehung und zweiter Bürgermeister von Gremsdorf, ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Jetzt sei ja erst mal vier Wochen Zeit, in der sich die Öffentlichkeit zu den vorgelegten Plänen äußern kann. In dieser Frist können Vorschläge gemacht und Einsprüche eingelegt werden.

Gemeinsam mit dem CSU-Bundestagsabgeordneten Stefan Müller, mit dem Franke bereits zusammengesessen war, habe man überlegt, wie man am besten in der Sache nun vorgehe. „Wir werden uns nach Ostern mit einem Fachmann treffen, der uns erklärt, wie diese Entscheidung überhaupt zustande gekommen ist. Dann sehen wir weiter.“

Seit zwei Jahren liege ein fertiges Konzept für eine mögliche Ortsumgehung von Gremsdorf vor, das zusammen mit der Stadt Höchstadt und dem Staatlichen Bauamt ausgearbeitet worden sei, so Franke. Zwei Lösungen sind darin enthalten: Entweder würde eine Umgehungsstraße im Norden des Ortes durch den Aischgrund führen oder im Süden zwischen den Weihern und dem Ortsrand von Gremsdorf.

Bei diesen möglichen Trassenführungen stehen allerdings Helmut König, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz (BN), die Haare zu Berge. „Wir sind der Meinung, dass es da überhaupt keine Möglichkeit gibt, um den Ort herum eine Umgehung zu bauen. Entweder führt die Trasse im Süden durch Naturschutzgebiete oder im Norden im Aischgrund durch das Vogelschutzgebiet.“ Natürlich kann König verstehen, dass der immense Durchgangsverkehr und der Lärm die Nerven der Anwohner gehörig strapazieren. Weil man aber um Gremsdorf nicht so einfach eine Straße außen herum bauen kann, sollte man aus Sicht des BN-Mannes auch auf politischer Ebene mal über ganz andere alternative Möglichkeiten nachdenken und vielleicht auch mal was Neues wagen.

„Der Staat könnte doch die Häuser an der Ortsdurchfahrt aufkaufen und den Anwohnern Geld geben, dass sie sich an anderer Stelle ein Haus bauen können“, schlägt König vor. „Das wäre sicherlich billiger, als so eine Ortsumgehung zu bauen“, glaubt er. Eine andere Lösung wäre aus seiner Sicht, die Ortsdurchfahrt für Lastwagen zu sperren und nur Anliegerverkehr zuzulassen.

Über alternative Entlastungsmöglichkeiten haben auch Markus Franke und seine Mitstreiter schon nachgedacht. Wenn das mit der Ortsumgehung doch nichts werden sollte, dann müsse man zum Beispiel über Tempo 30 auf der Bundesstraße durch Gremsdorf nachdenken, findet Franke. Oder über ein Nachtfahrverbot für Lastwagen. Dass es für Gremsdorf keine einfache Lösung geben wird, darüber sind sich König und Franke sogar einig. „Eine Lösung ist hier einfach schwierig: Entweder bleibt viel Lärm oder die Natur wird kaputt gemacht“, fasst König die Problematik zusammen.

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