Großenseebach: Musikalische Frühlings-Leckerbissen

28.3.2017, 10:00 Uhr
Großenseebach: Musikalische Frühlings-Leckerbissen

© Christian Enz

Seit 1978 gibt es die Jugendkapelle Großenseebach. Aus ursprünglich 19 Musikern erwuchs zwischenzeitlich ein Verein mit stattlichen 200 Mitgliedern. Das Erfolgsgeheimnis, so vermutet Sandra Ebersberger, ruht dabei auf zwei Säulen. "Gemeinsam mit der Grundschule begeistern wir junge Menschen für das Musizieren", erläutert die Vereinsvorsitzende. "Anders als bei Einzelunterricht lernen die Kinder dort gleich die schöne Gemeinschaft kennen", erklärt Ebersberger den zweiten Erfolgsfaktor.

Natürlich ist es auch in Großenseebach nicht einfach, ein Jugendensemble zusammenzuhalten. Ausbildung und Studium limitieren gerade die Einsatzbereitschaft der erfahrenen Spieler. Das dennoch gut 30 Aktive zum festen Kern des Ensembles gehören freut Matthias Uri. Der Schlüsselfelder Kapellmeister schwingt seit vier Jahren mit großer Freude den Dirigentenstab in Großenseebach. "Hier passt die Chemie einfach", stellt Uri fest. Daran, dass dies so ist, hat der an der Bayerischen Musikakademie Hammelburg ausgebildete Dirigent selbst großen Anteil. Statt dem unnahbaren Habitus eines Herbert von Karajan verströmt Uri fühlbar seine Leidenschaft für Volksmusik vom Podest herunter und findet in der Pause Zeit, auch mit den jüngsten Musikern zu scherzen.

So kam auch das Programm des Frühjahrskonzertes zustande. "Ich habe einfach das ins Programm genommen, was mir selbst gefällt", erzählt Uri.

Eine Rechnung, die beim dritten Frühlingskonzert der Jugendkapelle abermals aufging. Beispielsweise bei dem von der Nachwuchsformation dargebotenen "Punta Cana" aus der Feder Markus Götz‘ – bei dem spontan mitgeklatscht wurde. Applaus ernteten die Jüngsten auch für ihre solide Interpretation des Pop-Hits "Shut up and dance".

Besonders klang gewaltig präsentierte sich schließlich das Hauptorchester. Mit von Steve McMillan zu einem Reigen arrangierten Hits des US-amerikanischen Trompeterstars Herb Alpert wurde das Publikum schier aus den Sitzen gehoben. Den Höhepunkt des Abends stellte dann das von André Waignein gesetzte "Concertino for Soloist and Concert Band" dar. Über drei Sätze kokettierte die 20-jährige Solistin Katja Gumbert an der Posaune mit dem gesamten Klangkörper. Ein musikalischer Leckerbissen, der insbesondere im schwermütig vertonten zweiten Satz hohe Anforderungen stellte.

Für den dritten Teil des von Tenor-Saxophonistin Maria Willert souverän moderierten Frühlingskonzertes ließ Konzertmeister Uri dann traditionelle böhmische Blasmusik anschlagen. Die perfekte Atmosphäre, um den Abend, begleitet von leckerem Essen, in geselliger Runde ausklingen zu lassen.

Keine Kommentare