Grünzug rund um den Hartplatz sollte erhalten werden

1.9.2018, 09:00 Uhr
Grünzug rund um den Hartplatz sollte erhalten werden

© Berny Meyer

"Wir sind der Meinung, wenn man hier schon etwas bauen muss, dann wenigstens naturverträglich. Das Grün muss nicht weg", betont Helmut König, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Höchstadt-Herzogenaurach. Vor Ort zeigen und erklären König, Christoph Reuß von der BN-Ortsgruppe Höchstadt und Biologe Hans Krautblatter, warum ihrer Meinung nach der Grünzug rund um den Hartplatz besonders schützenswert ist.

"Den damaligen Planern gebührt ein großes Kompliment", sagt Hans Krautblatter. In die Zukunft schauend hätten diese schon damals Bäume und Sträucher ausgewählt, die robust seien und auch längere Dürreperioden wie heuer aushalten könnten. "Der aktuelle Zustand ist gut, die Bepflanzung hat die Dürre erstaunlich gut überstanden. Es ist eine Randbepflanzung im Idealzustand." An den Seiten entlang handelt es sich um eine geschlossene Hecke, dazwischen und in den Ecken ragen kleine Bäume in die Höhe, zum Beispiel Feldahorn und Spitzahorn, Felsenbirne, Zierapfel oder Kornel-Kirsche.

Die Männer vom Bund Naturschutz sehen in dem Grünzug rund um den Hartplatz ganz klare Vorteile für die künftigen Anwohner — als Lärm- und Sichtschutz, als Schutz gegen Schadstoffe (etwa vom Heizhaus) und für den Klimaausgleich.

Außerdem ist der Grünzug laut Krautblatter äußerst artenreich, vor allem mit schön blühenden Gewächsen. "Da gibt es das ganze Jahr über Höhepunkte." Insgesamt hat Krautblatter rund 30 Pflanzenarten gezählt, von Jasmin über Goldregen, Hartriegel und Hahndorn bis hin zu den Obstbäumen. "Und viele verschiedene Pflanzen bieten natürlich auch Lebensraum für viele verschiedene Tierarten. Auch und besonders für gefährdete Arten — denen kann man nichts Besseres bieten."

Krautblatter, König und Reuß befürchten nun, dass bei den Planungen für den Hartplatz "Tabula Rasa" gemacht wird, dass also alles Grün radikal entfernt wird. "Dagegen wehren wir uns, das ist komplett unsinnig", so König. Man sollte doch versuchen, diesen wertvollen Grünzug weitgehend zu erhalten.

Hans Krautblatter nennt nochmals die Argumente: "Eine so fantasievolle Hecke gibt es heute gar nicht mehr; außerdem ist sie so gut verwurzelt, das könnte man mit Jungpflanzen gar nicht mehr nachziehen. Und die Bewohner würden eine dichte Begrünung vom ersten Tag an sicher schätzen." Es sei eine "ideale Einbettung". Deshalb ergeht der Apell des BN an den Stadtrat, sich darüber Gedanken zu machen und die vorhandene Vegetation mit einzuplanen. "Mit ein wenig gutem Willen ist das möglich", so Krautblatter.

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