Gruselclowns: Phänomen erreicht Höchstadt

26.10.2016, 17:30 Uhr
Gruselclowns: Phänomen erreicht Höchstadt

Sie traten zuerst in den USA auf und sind vieles, nur nicht lustig: die Gruselclowns. Inzwischen ist das Phänomen sogar bis nach Höchstadt geschwappt. In den sozialen Medien wird ein Fall gemeldet: Ein Maskierter in der Nähe der Anton-Wölker-Schule. Auffällig wird er nicht – jedenfalls ist der Polizei nichts bekannt.

„Gott sei dank“, sagt Thomas Gamm, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Höchstadt, „ist das Phänomen bei uns noch nicht ausgeprägt“. In Hersbruck hingegen hat zum Beispiel gerade ein Maskierter mit einem Baseballschläger einem Elfjährigen auf dem Heimweg von der Schule aufgelauert.

„Eben weil das gerade so ein großer Hype ist, rate ich davon ab, jetzt mit einer Clownsmaske herumzulaufen“, sagt Gamm. Sie könnte reichen, um Passanten in Panik zu versetzten und sogar Gegenreaktionen zu erzeugen, wie zum Beispiel einen körperlichen Angriff. In Berlin ist das sogar schon geschehen.

„Man muss da einfach mal sein Hirn anschalten“, meint der 48-jährige Polizist. Dann sei es recht einfach herauszufinden, ab wann ein Scherz nicht mehr lustig sei. Ein einfacher Schabernack um einen Bekannten zu necken, sei natürlich okay. Wenn aber jemand zum Opfer wird, geht es schnell in Richtung fahrlässige oder vorsätzliche Körperverletzung. Harmlos ist das dann natürlich nicht mehr.

Jugendliche, die noch nicht strafmündig sind, können für ihre Taten dann zwar strafrechtlich nicht verfolgt werden. Sie haften aber trotzdem — und müssen deshalb in der Regel auch für den Schaden einstehen. Das gilt zum Beispiel, wenn sie in der Halloween-Nacht über die Stränge schlagen und Sachbeschädigungen begehen. „Manche Taten werden wohl auch einfach unterschätzt“, sagt Thomas Gamm. Wer zum Beispiel eine Hausfassade mit Eiern beschmiert und erwischt wird, muss dafür aufkommen. Denn die Reinigung ist teuer, weil oft eine Verfärbung bleibt. Andere Beispiele für Sachbeschädigungen sind brennende Mülleimer, zerschlagene Fenster oder hartnäckige Schmierereien.

Die Höchstadter Polizei wird in der Halloween-Nacht ihre Präsenz erhöhen. „Wir rücken jetzt nicht mit Hundertschaften an“, sagt Thomas Gamm, „aber wir sind verstärkt in den Straßen unterwegs — mit mehr Leuten, teils auch in Zivil.“

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