"Gurkentor" bedeutet fünfte HEC-Niederlage in Folge

30.12.2018, 21:21 Uhr

© Foto: Ralf Rödel

Dass man auch ohne die beiden Routiniers Eishockey spielen kann, zeigten die Höchstader im ersten Drittel. Sicherlich machte es dem Team Mut, dass Weidens Goalie Daniel Filimonow nach nicht einmal zwei Minuten einen Schuss von Jari Neugebauer aus spitzem Winkel durch die Hände rutschen ließ – das sah haltbar aus.

Fast hätten die Hausherren gleich nachgelegt. Robert Hechtl setzte sich schön durch und passte präzise auf Jiri Mikesz zentral vorm gegnerischen Tor. Der zog sofort ab, traf aber Filimonow auf die Brust. In einer ersten Überzahlsituation hatte Michal Petrak ebenfalls die Chance zum 2:0, doch sein Schuss flog knapp am Tor vorbei. Aber insgesamt war das Powerplay mäßig, hier fehlten die scheibensicheren Kreuzer und Aab definitiv.

Bald war zu sehen, was der größte Weidener Trumpf war: Der umgemein schnelle Matt Abercrombie lief schon in Unterzahl einen Konter, der kaum zu stoppen war – und kurz darauf noch einen, bei dem wirklich nur noch ein Foul half. Mit einem Mann mehr auf dem Eis ließen die Blue Devils den Puck geduldig kreiseln, ehe er wieder den Weg zu Abercrombie fand, der mit einem knallharten Schuss Philipp Schnierstein keine Chance ließ.

Bei einer zweiten Unterzahl verteidigten die Alligators besser, Lukas Lenk hatte bei einem Gegenstoß sogar die Chance auf die erneute Führung, doch Filimonow war auf dem Posten. Es war nun ein munteres Hin und Her, so glänzte Schnierstein mit einer Parade gegen Herbert Geisberger, aber insgesamt hatte der HEC jetzt mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Max Cejka versuchte es aus der Nahdistanz mit einem Flachschuss, bei dem Filimonow gerade noch die Beine zusammen brachte, kurz vor der Pause scheiterten nacheinander Friedrich Kolesnikov und Richard Stütz knapp.

Auch das zweite Drittel sah überlegene Gastgeber. Ein abgefälschter Schuss von Florian Szwajda sorgte ebenso für Gefahr vor dem Weidener Kasten wie später Abschlüsse von Nedved, Lukas Fröhlich und Cejka. Und die aussichtsreichste Situation hatten Petrak und Oleg Seibel, die Zwei gegen Eins aufs Tor liefen, Petrak legte uneigennützig ab, aber eben ein paar Zentimeter in den Rücken seines Sturmpartners.

Mitten in dieser Höchstadter Drangphase leistete Verteidiger Maximilian Otte seinem Team einen Bärendienst, vertändelte erst den Puck und riss dann seinen Gegenspieler um. Und wieder zeigten die Blue Devils in der Überzahl auch Übersicht: Der neue tschechische Stürmerstar Tomas Rubeš profitierte von der guten Vorarbeit und traf ins leere Tor zum 2:1.

Doch die Alligators blieben dran – dass ausgerechnet Unglücksrabe Otte per Distanzschuss das 2:2 markierte, gehört zu den schönen Geschichten, die der Sport schreibt.

Mit 2:2 ging es in die Kabinen, aus denen der HEC sehr schwungvoll kam. Doch auch Weiden blieb gefährlich. Sollte die nächste Strafe gegen Höchstadt die Entscheidung bringen? Weiden stürmte mit Wucht, doch die Panzerechsen hielten stand, dank Kampf und Schnierstein.

Und dann fiel bei Gleichzahl ein Tor, dass niemals fallen durfte. Erst brachten die Höchstadter die Scheibe hinter dem eigenen Tor nicht weg, dann versuchte Weidens Routinier Marcel Waldowsky einen "Bauerntrick", blieb zunächst an Schnierstein hängen und stocherte im Fallenerfolgreich zum 3:2 nach.

Fazit: Der HEC zeigte viel Laufbereitschaft und großen Einsatz – aber weiterhin eine klägliche Chancenverwertung. Damit brachte er sich um den verdienten Lohn. 2019 kann für die Alligators eigentlich nur besser anfangen, als 2018 geendet ist . . .

Verwandte Themen


Keine Kommentare