Guru von Lonnerstadt beantragt erneut Haftaufschub

9.2.2016, 14:11 Uhr
Der sogenannte Guru von Lonnerstadt und dessen Lebensgefährtin sind zu jeweils drei Jahren Gefängnis verurteilt - doch sie beantragen nun Haftaufschub.

© dpa Der sogenannte Guru von Lonnerstadt und dessen Lebensgefährtin sind zu jeweils drei Jahren Gefängnis verurteilt - doch sie beantragen nun Haftaufschub.

Der "Guru von Lonnerstadt" und seine Lebensgefährtin, die wegen schwerer Misshandlung eines kranken Jungen verurteilt wurden, sind nach eigener Ansicht zu krank fürs Gefängnis. Die Mutter des Jungen und ihr Lebensgefährte stellten daher einen Antrag auf Strafaufschub, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Dienstag sagte. Sie bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks.

Ein erster solcher Antrag sei in der vergangenen Woche abgelehnt worden, weil nötige ärztliche Atteste fehlten. Diese seien nun - wie gefordert - eingereicht worden. Eine Rechtspflegerin prüfe den Antrag jetzt. Noch in dieser Woche könnte eine Entscheidung fallen.

Mitte 2014 hatte das Landgericht Nürnberg-Fürth den selbst ernannten Guru und seine Lebensgefährtin wegen der Misshandlung von Schutzbefohlenen zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt. Das Gericht war überzeugt, dass die beiden dem damals zwölfjährigen, an Mukoviszidose leidenden Sohn der Frau lebenswichtige Medikamente vorenthalten hatten und nicht mehr mit ihm zum Arzt gegangen waren. Stattdessen sollten Fasten und Meditation das Kind heilen. Eine Revision gegen das Urteil hatte der Bundesgerichtshof verworfen.

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