Gute Verbindung nach Ungarn

27.5.2017, 19:00 Uhr
Gute Verbindung nach Ungarn

© Foto: Spörlein

Hévizgyörk liegt etwa 30 Kilometer nordöstlich von Budapest und zählt laut deren Bürgermeister Tibor Bazan heute rund 3100 Einwohner – "mit steigender Tendenz", sagte der Gemeindechef beim Empfang der Gäste in der Zehntscheune zu Helmut Hartwich.

Hartwich ist Memmelsdorfer und hat seit vielen Jahren ein Ferienhaus in Ungarn, beherrscht deshalb auch ein wenig die nicht ganz einfache ungarische Sprache. Als laut Altbürgermeister Zipfel vor bereits zwölf Jahren die ungarische Gemeinde auf Partnersuche war und sich den Landkreis Bamberg aussuchte, kam zunächst Memmelsdorf ins Gespräch. Das Städtchen sei allerdings zu groß für Hévizgyörk, hieß es gleich. Schlüsselfeld mit seinen heute 6100 Einwohnern würde sich als "Tor zum Steigerwald" eher anbieten. "Wir hatten noch keine Städtepartnerschaft", meinte Georg Zipfel, deshalb schauten sich die Schlüsselfelder die Gemeinde in etwa 870 Kilometer Entfernung näher an.

Schnell wurden Freundschaften geschlossen, schnell war man von der Herzlichkeit der Menschen angetan, schnell, so erfuhr man am Mittwochabend, machte man Bekanntschaft mit den deftigen Speisen der dortigen Region. Gegenseitige Austauschprogramme wurden beschlossen, Menschen kamen Menschen und den Kulturen in beiden Ländern näher.

Nun brauchte es natürlich noch zwei Busfahrer, die sich möglichst ohne großes Entgelt für die elf Stunden lange Fahrt zur Verfügung stellen, denn Gegenbesuche finden fast alle Jahre statt. Da kamen die beiden Stadträte Georg Stütz und Rainer Herdegen mit den passenden Busführerscheinen wie gerufen, denn die beiden – sie waren beim Empfang am Mittwoch natürlich auch vertreten — fuhren inzwischen schon mehrmals nach Hévizgyörk.

Durch Österreich, vorbei an Budapest, dem in der Formel 1-Szene bekannten Hungaroring, bis in das schmucke und ebenso sehr langgezogene Straßendorf Hevizgyörk. Dieses, so erzählte der SPD-Stadtrat Herdegen, sei geprägt von vielen typischen Handwerksbetrieben und von der Landwirtschaft. Es gibt wenig Industrie, das zwingt die jungen Menschen dort, zur Arbeit bis nach Budapest zu fahren.

Zum Jubiläumsfest präsentierten sich die Steigerwälder natürlich von ihrer besten Seite, servierten ihren Freunden fränkische Speisen und freilich auch das bekannt süffige Bier aus heimischer Produktion. Die Ungarn hatten sich natürlich ebenfalls vorbereitet, beispielsweise mit Trachten- und Volkstänzen, die sie unter anderem beim Fest zum 50. Geburtstag der hiesigen Grund- und Hauptschule am gestrigen Freitag  vorführten.

Die Visite der Ungarn dauert noch am  Samstag an, später machen sich die 50 Gäste, darunter viele, die auch im hohen Alter das Städtchen Schlüsselfeld und seine Menschen kennenlernen wollten, auf die lange Fahrt mit dem Reisebus in ihre Heimat, nicht ohne in den letzten drei Tagen historische Höhepunkte im Frankenland kennengelernt zu haben.

Keine Kommentare