„Gute“ Windkraft mit einem „bösen“ Anbieter?

5.12.2013, 00:00 Uhr
„Gute“ Windkraft mit einem „bösen“ Anbieter?

© Groh

Günther M. Doliwa hatte sie angestoßen. „Wieso steigt die Stadt mit Areva ein“, fragte er den Bürgermeister. Er wiederholte die Aussagen seines Leserbriefs (NN vom 3. Dezember): Arevas Uranförderung für Frankreichs Atomindustrie zerstöre die Umwelt im Kongo und im Niger. Nun beteiligten sich die Herzo Werke in Bremerhaven an einem Windrad von Areva und dies werde nicht wenigstens in Frage gestellt. Doliwas Einwurf wurde unterstützt von Christian von Reitzenstein. Der Hauptendorfer bezeichnete das Wind-Geschäft als unmoralisch. Die Nachricht von seinem Abschluss sei für ihn „ein Schlag ins Genick“, obwohl er sich eigentlich freue, dass in der Stadt „umweltmäßig“ was getan werde.

Das Moral-Argument traf bei German Hacker auf einen Vertreter des politischen Pragmatismus. Die Energiewende allgemein und das städtische Ziel seien ohne Windkraft nicht zu erreichen. Die Werke hätten den Auftrag, Energie aus erneuerbaren Quellen bereitzustellen. Eine geplante Biogas-Anlage habe sich nicht auf Herzogenauracher Grund verwirklichen lassen. Auf den Windkraft-Vorrangflächen bei Zweifelsheim wollten die Bürger des Ortsteils kein Windrad 700 Meter vom Dorf entfernt. Andere Standorte, etwa nördlich von Hammerbach, seien nicht windig genug, eine Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Also habe man zugegriffen, als die Bremerhavener Möglichkeit sich durch Zufall geboten habe.

Das Windrad ist von Areva, aber es erzeugt grünen Strom. So Hackers Sicht. Er könne eine Abteilung des Konzerns, die Windkraft nutzbar macht, nicht für böse halten.

Zwei Beiträge in der Bürgerdiskussion befassten sich mit Barrierefreiheit. Uschi Schmidt bekam auf ihre allgemeine Anfrage nach dem Stand der Dinge zur Antwort, als nächstes stünden leicht gangbare Pflasterwege an Marktplatz und Schlossgraben an. Wo öffentlich gebaut wird, so German Hacker, werde automatisch barrierefrei gebaut. Und die Stadt speise jetzt auch die Online-Plattform huerdenlos.de.

Volker Grünenwald forderte erhöhte Bordsteine an den Bushaltestellen. Diese Hilfe für Passagiere mit Rollator oder Rollstuhl werde schrittweise nachgerüstet, so German Hacker, und bei neuen Haltestellen sowieso als Standard eingebaut.

Mit Radwegen befassten sich die Beiträge von Hans Landauer aus Burgstall und von Gerd Krause. Ersterer warb für eine bessere Radverbindung nach Veitsbronn, auch unter dem Aspekt, dass von Siegelsdorf aus Fürth und Nürnberg schnell per Bahn erreichbar sind. Gerd Krause mahnte, im Wahlkampf darauf zu achten, dass Plakate der Parteien nicht den Radlern im Wege stehen oder deren Sicht behindern sollten.

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