Hamburg-Marathon: Weisendorfer dabei

20.4.2016, 18:35 Uhr
Hamburg-Marathon: Weisendorfer dabei

© Fotos: privat

Mit über 16 500 Teilnehmern ist der Hamburg Marathon der größte Frühjahrs-Marathon in Deutschland und die älteste Großsportveranstaltung der Stadt. Es ist nicht nur der Streckenverlauf, der über 42 Kilometer entlang der Elbe und der Alster, durch den Stadtpark und die Reeperbahn führt, der die Veranstaltung so attraktiv macht. Sondern auch, so Teamchef Oliver Brehm, „vor allem das begeisterungsfähige Publikum in Hamburg. Da ist immer Gänsehautstimmung garantiert.“

In diesem Jahr strahlte der Frühjahrsklassiker unter den Spitzenathleten ein ganz besonderes Flair aus. Denn der HASPA Marathon stand ganz im Zeichen der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro. Läuferinnen und Läufer aus über 36 Nationen versuchten ihre Chance zu nutzen, um noch ein Ticket zu lösen.

Von den Titan Runners aus Weisendorf waren Swen Sundberg, Jonas Nienaber, Elmar Gerner mit Familie und Team-Chef Oliver Brehm am Start. Ihre Ziele waren hoch gesteckt: Sundberg peilte an, in 2:39 Stunden ins Ziel stürmen, Jonas Nienaber hatte 3:29 im Visier, Elmar Gerner mit Familie konnte sich eine Zeit um vier Stunden vorstellen und Oliver Brehm träumte von 2:49:59 Stunden. 

Am Schluss bergauf

Bei sechs Grad und Wind wurde der Marathon am Messegelände gestartet. Um halb neun begaben sich die Läufer zur Startaufstellung – je nach Ziel und Leistungsvermögen wurde ihnen ein Startblock zugewiesen. Sundberg startete mit den Profis in Block A, die anderen Weisendorfer Läufer reihten sich dahinter ein.

Vor allem die letzten beiden Kilometer der Laufstrecke haben es in sich – dann geht es bergauf. „Beim Marathon fühlen sich Hügelchen an wie echte Berge“, sagt Brehm. Er kam nach 2:53:03 Stunden ins Ziel – gut drei Minuten später als geplant.

Sundberg hatte sich von Anfang an eine leistungsstarke Gruppe mit zwei Frauen und Pacemakern gesucht, der er bis zu Kilometer 30 folgen konnte. Ab Kilometer 35 ließ er sie ziehen - ein taktischer Fehler, denn nun war er dem Gegenwind alleine ausgesetzt. Sein Durchschnittstempo ist am Ende fast 30 Sekunden langsamer als die 35 Kilometer vorher. Nach 2:42:07 Stunden läuft Sundberg über die Ziellinie. Es ist der schnellste Marathon seiner Karriere, aber zufrieden ist er nicht ganz. 

Hamburg-Marathon: Weisendorfer dabei

Jonas Nienaber versuchte es langsam angehen zu lassen und hängte sich die ersten zehn Kilometer an die Pacemaker. Als er bemerkte, dass er für seine angepeilte Zeit zu langsam war, beschloss er etwas schneller alleine weiter zu laufen. Bei Kilometer 35 wurde ihm allerdings schwarz vor Augen – der gefürchtete „Mann mit dem Hammer“. Nienaber war gezwungen zwei Kilometer nur zu gehen, konnte sich aber ins Ziel retten. Nach 3:45:37 Stunden erreichte glücklich das Ziel – für die letzten sieben Kilometer brauchte er fast 48 Minuten.  

Doppelte Herausforderung

Eine Herausforderung ganz anderer Art war die Teilnahme an der Familienstaffel für Elmar Gerner, Ehefrau Sabine und Sohn Christopher. Die Schwierigkeit, 28 Kilometer gleich als doppelter Staffelläufer bewältigen zu müssen, war dabei eine hohe persönliche Herausforderung für Gerner, da sich leider, trotz Facebook-Aufruf kein Ersatz-Läufer für eine Teilstrecke fand.

Für den selbständigen Coach galt deshalb in Hamburg sein eigener Spruch: „Der Weg ist das Ziel“. So versuchte er die 28 Kilometer relativ langsam und gleichmäßig anzugehen. „Die grandiose Stimmung entlang der Laufstrecke hat mich getragen“, sagte Gerner hinterher. Seine Frau Sabine und sein Sohn Christopher haben dann in ihren Staffelstrecken, die angestrebte Zeit mit 4:03 Stunden erreichen können.

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