Handballfrauen träumen von einer "vollen Hütte"

24.2.2017, 22:01 Uhr
Handballfrauen träumen von einer

© Archivfoto: Horst Linke

Teilnehmer sind die HSG Gröbenzell II (Tabellenführer der Bezirksoberliga Fürstenfeldbruck/Oberbayern), sowie die Ligakonkurrenten der TSH, der ASV Dachau und die HSG Dietmannsried / Altusried. Eigentlich war Dachau als Austragungsort vorgesehen, doch da die dortige Halle nicht zur Verfügung stand, sprang der Bayernligaspitzenreiter ein. Der Zuschlag durch den BHV dürfte sicherlich auch eine Auszeichnung für die bislang tolle Saison des Kästl-Teams sein.

Schon im Frühjahr 1984 schrieb die TSH-Handballabteilung weit über die Region hinweg positive Schlagzeilen, als nämlich die damalige männliche B-Jugend um Peter Rienecker, Roland Fellner, Udo Ende und Helge Brixner zunächst sensationell Bayerischer Meister wurde, indem man den TSV Milbertshofen erst daheim mit 13:11 bezwang und das Rückspiel in der Landeshauptstadt gar 19:11 gewann.

Es folgten zwei Spiele um den süddeutschen Titel, ein 17:14-Heimsieg gegen den damaligen Deutschen Jugendmeister aus Käfertal, und eine 12:21-Niederlage im Rückspiel.

Warum dieser Blick in die Vergangenheit? Weil sich damals jeweils fast 400 Zuschauer in die an sich zu kleine Sporthalle der Hauptschule drängten. "Da wurden Zuschauer sogar auf die Schultern genommen", erinnern sich damalige Beteiligte. Danach wurde die Halle dann auch für übergeordnete Verbandsspiele gesperrt, weil das Spielfeld nur 38 x 18 Meter misst statt wie vorgeschrieben 20 x 40 Meter.

Zwar fehlten ein paar Meter, dafür gab es Stimmung im Übermaß – ein wahrer Hexenkessel. Akustische und emotionale Voraussetzungen, wie die TSH sie sich zumindest mal bei diesem Pokalfinale wieder wünscht. Wie damals 400 und mehr Zuschauer, das wäre schon ein echtes "Pfund" für diesen besonderen Spieltag, zumal in den vergangenen Jahren mindestens 500 Besucher mobilisiert werden konnten.

Die Abteilungsverantwortlichen sind dann auch bemüht einen bestmöglichen Rahmen zu schaffen. Bürgermeister German Hacker wird dem Finale beiwohnen und den Pokal überreichen, auch will man die bislang schon ansprechende Bewirtung der außergewöhnlichen Bedeutung des Tages anpassen.

Und dann gelang den Handballern noch ein besonderer Coup, indem man ausnahmsweise für diese Veranstaltung den einst legendären Hallensprecher Alfred Weiß wieder für das Mikro gewinnen konnte. "Gerade diese großartige Stimmungskanone hat mich bei Schiedsrichtereinsätzen in Herzogenaurach veranlasst an die Aurach zu wechseln", so Udo Hermannstädter, der 2008 den Grundstein für den tollen Aufschwung im Frauenhandball bei der TSH legte.

Comeback von "Alf"

Allerdings erkrankte "Alf" (den Zusatz "DJ" möchte er nicht mehr lesen) dann so ernsthaft, dass er seinen "Ganzkörpereinsatz" für die TSH beenden musste. Für diesen besonderen Anlass jedoch stellt er sich nochmals zur Verfügung.

"Weitere Aktivitäten waren in der Kürze nicht planbar, zumal ja auch der straffe Spielplan kaum Zeit für Einlagen bietet", so Abteilungsleiterin Christine Odemer.

So trifft Gastgeber TS Herzogenaurach in der ersten Begegnung um 12 Uhr im Duell der Tabellenführer auf die HSG Gröbenzell II, ein "Sammelbecken" außergewöhnlicher Talente aus dem südbayerischen Einzugsgebiet, deren Leistungsvermögen locker mit guten Teams der nächsthöheren Landesliga Süd vergleichbar ist. Dass die HSG bei diesem besonderen Anlass auch noch zwei Akteure ihres Regionalliga-Kaders einsetzen darf, macht die Aufgabe für die TSH nicht leichter. Um 14 Uhr treffen dann Dachau und Dietmannsried/Altusried aufeinander, ehe um 16.30 Uhr das Endspiel angepfiffen wird.

Geht es nach der TSH, am liebsten unter Beteiligung der eigenen Mannschaft, vor über 400 Zuschauern – und am Ende darf auch gerne der Pokal in Herzogenaurach bleiben.

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