Happy End für Wedel

28.11.2014, 16:33 Uhr
Happy End für Wedel

© Edgar Pfrogner

Der Wettkampf litt heuer weniger unter Teilnehmermangel (etwa 700 Aktive in zahlreichen Läufen), – als vielmehr unter dem Entzug der direkten Qualifikation für die Europameisterschaften.

Bastian Grau, der sich gerade stark im Aufwind befindet, wollte an dem Ort, wo er 2011 sich souverän für die Cross-EM in Slowenien qualifiziert hatte, zeigen, dass er wieder zur nationalen Spitze gehört. Nachdem sein Zwillingsbruder Martin krankheitsbedingt passen musste und Wedel auf einen Start verzichtet hatte, vertrat er als einziger die Farben des LSC im U23-Rennen über 8500m.

Mit Jannik Arbogast (Karlsruhe), zweitschnellster Deutscher im Ausscheidungsrennen eine Woche zuvor in Metz, und weiteren deutsche Spitzenläufern war das Feld zwar überschaubar, aber von hoher Qualität. Zu Beginn machten sich drei farbige Läufer in Diensten deutscher Vereine für die Tempoarbeit verdient, aber trotz ständigem Tempowechsel konnten sie ihre Verfolger um Grau nicht abschütteln. Bis in Runde sechs blieb eine Spitzengruppe von sieben Läufern dicht zusammen, in der auch der letztjährige deutsche U20-Hindernismeister, Philip Reinhardt aus Thüringen, zu finden war.

Auf den letzten zwei Kilometern verschärfte erst Arbogast das Tempo und sprengte so die Gruppe, ehe Grau 500 Meter vorm Ziel mächtig anzog und ihm nur der Karlsruher folgen konnte. In einem harten Schlussspurt fehlen dem Biengartner dann ein paar „Körner“, um den Sieg sicher zu machen. Mit 27:05,4 zu 27:05,8 min. zog er hauchdünn den Kürzeren, konnte aber zufrieden mit dem Ergebnis sein.

Nun begann eine intensive Diskussion der Trainer und Bundestrainer über die Nominierung des U23-Teams zur EM in Bulgarien. Normalerweise werden sechs Aktive nominiert, in diesem Jahr sollten es aus Kostengründen – der Verband muss bereits eine Woche vorher zur Höhenanpassung auf 1400m anreisen – nur vier sein. Damit wäre Wedel, fünftbester Deutscher in Metz, ausgeschieden.

Zudem hätten die Bundestrainer nach dem starken Auftritt von Bastian Grau noch eine individuelle Nominierungsfreiheit gehabt und ihn nominieren können. Der Sportstudent signalisierte aber schnell, dass die EM nicht auf seinem Plan steht. Erst als der Verband offiziell auf seiner Internetseite das Team bekannt gab, konnte der Boxdorfer aufatmen. Am 14. Dezember wird er dann in Samokow nahe Sofia um den Einzug ins deutsche Team kämpfen.

Welche Pläne die Grau-Zwillinge haben, gaben sie im Interview preis, nachzulesen unter http://www.leichtathletik.de/news/news/detail/martin-und-bastian-grau-das-gemeinsame-ziel-heisst-rio/

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