HEC ist auch ohne Kreuzer Klassenbester

17.2.2017, 22:34 Uhr
HEC ist auch ohne Kreuzer Klassenbester

© Foto: Helmut Hollfelder

Solche Nachrichten kann der HEC gerade nicht gebrauchen, jetzt wo es in die heiße Saisonphase geht: Stürmer Ales Kreuzer, in dieser Saison Höchstadts bester Torschütze, fällt aus: Bänderverletzung im Knie. Und auch wenn in der kommenden Woche noch eine Untersuchung ansteht, sieht es momentan nicht so aus, als würde man ihn in den Playoffs noch einmal auf dem Eis sehen. Die Partie gegen die Sachsen aus dem Erzgebirge war also schon ein Fingerzeig, wie es die Höchstadter in den Playoffs schaffen könnten, ihren Torjäger zu ersetzen.

Die Antwort lautete: Mit großem Kampf und einem starken Kollektiv, zwei Tugenden, die man noch aus der Vorsaison kennt. Die stark ersatzgeschwächten Alligators dominierten die Gäste aus Sachsen, die unbedingt einen Sieg für ihre Chance auf die Playoffs brauchten, über 40 Minuten auch spielerisch und gewannen am Ende verdient mit 5:2 (1:1, 3:0, 0:1).

Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als gut: Neben Kreuzer fehlte mit Philipp Seelmann ein weiterer Stürmer krankheitsbedingt. Auch Kapitän Daniel Sikorski konnte erneut wegen Grippe nicht auflaufen, Markus Babinsky laboriert noch an den Folgen seiner Gehirnerschütterung und Goalie Philipp Schnierstein saß zwar auf der Bank, war jedoch auch durch einen Infekt geschwächt. Für ihn stand Carsten Metz im Tor.

Zunächst erwischten die Gäste die Höchstadter kalt: Adam Schusser zog nach fünf Minuten von der Blauen Linie ab, der Puck prallte vom Innenpfosten ab und ging von dort ins Tor. Doch der HEC kam nun besser ins Spiel, mit schnellen Angriffen und Gegenstößen versuchten die Alligators die Schönheider zu überrennen. Es dauerte aber noch fast zehn Minuten, bis der fällige Ausgleich fiel: Max Cejka drückte den Puck, halb im Fallen, über die Linie, nachdem er zuvor EHV-Goalie Florian Neumann überlistet hatte. Das Spiel blieb intensiv, doch je länger es dauerte, desto mehr bestimmte der HEC das Geschehen.

Mit welchem Willen die Höchstadter, der ungeschlagene Tabellenführer, an diesem Abend auftraten, das demonstrierte im zweiten Abschnitt Daniel Jun: Mit einem Schuss von brachialer Wucht traf er nach knapp 22 Minuten zur Führung, Neumann konnte nur staunend zusehen. Von nun an kamen die Gastgeber zu Chancen im Sekundentakt, Petrak und Rousek vergaben die beiden größten Möglichkeiten. Das 3:1 war dann nur eine weitere Demonstration der Überlegenheit: Schönheide spielte gerade wenige Sekunden in Überzahl, als Petrak sich den Puck schnappte und die Sachsen mit einem Tempoangriff überraschte. Rousek erledigte den Rest und traf.

Die Wölfe schienen zu resignieren, sie fanden kaum ein Mittel gegen die konzentriert und aggressiv auftretenden Höchstadter Reihen. Nur ab und an gelang es ihnen, zu Carsten Metz durchzudringen. Der hatte an diesem Abend aber wenige Probleme und hielt sein Tor lange sauber. Dem 4:1 kurz vor Ende des zweiten Abschnitts ging ein kleiner Geniestreich von Verteidiger Martin Vojcak voraus. In der Schönheider Hälfte luchste er dem heranstürmenden Richard Zerbst den Puck ab, fuhr seinerseits auf den Kasten der Sachsen zu und zog ab - am Ende staubte Daniel Tratz auf der Torllinie ab.

Der Anschlusstreffer von Kilian Glück im letzten Drittel gab den "Wölfen" aus Schönheide allerdings noch einmal gehörig Auftrieb. Höchstadt geriet stark unter Druck und war die letzte Viertelstunde mit Verteidigen beschäftigt. Es war Tomas Rousek, der im Eisstadion für ein kollektives Aufatmen sorgte – er traf knapp zwei Minuten vor dem Ende ins leere Tor. Schönheide hatte den Goalie heraus genommen.

Wer sich Sorgen gemacht hatte, dass der Ausfall von Kreuzer die Titelchancen der bislang so konstant starken Alligators schmälern wird, kann zumindest nach dieser Partie beruhigt sein. An der Dominanz der Höchstadter hat sich wenig geändert – auch wenn das letzte Drittel eine Erinnerung war, dass auch die Playoffs alles andere als ein Selbstläufer werden. Den Gruppensieg hat der HEC nun schon vor dem abschließenden Spiel am Sonntag in Pegnitz sicher.

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