HEC ist Herr im Haus

9.10.2015, 22:38 Uhr
HEC ist Herr im Haus

Es war wohl der Fehler der Wanderers, dass sie anders als viele andere Teams ihr Heil an der Aisch nicht in der Defensive suchten, sondern sogar mit Forechecking begannen. Denn letztlich konnten da die Alligators ihre läuferische und individuelle Überlegenheit leichter ausspielen als gegen einen kompakten Abwehrriegel. “Türöffner“ für diese Partie und damit die Saison war das frühe 1:0.

Eine Koproduktion des spielfreudigen Ales Kreuzer und des Neuzugangs Marco Pronath – ein Duo, das schon auffällig gut harmonierte. Ebenfalls bereits ganz gut klappte auch das Höchstadter Überzahlspiel mit der von der vorjährigen, gut eingespielten Formation.

Prompt genutzt

Die beiden ersten Strafzeiten gegen Gernering nutzte der HEC prompt , um auf 3:0 davon zu ziehen. Jeweils war Daniel Jun der Torschütze und hatte jeweils auch etwas Glück mit seinen “Granaten“, die er beide Male aus zentraler Position abfeuerte. Der erste wurde abgefälscht und sprang über Germeings Keeper Severin Dürr hinweg ins Netz.

Beim zweiten Mal hatte Dürr noch mehr Pech: Der Puck prallte vom Pfosten zurück an seinen Körper und von da über die Linie. Doch die Wanderers bewiesen stets Moral und wurden auch belohnt, als Daniel Rossi eine Unaufmerkmsamkeit mit dem 1:3 bestrafte.

Keine Wende

Aber eine Wende deutete sich damit keineswegs an. Insgesamt diktierten die Alligators das Duell. Kurz vor der Pause war der alte Abstand wieder hergestellt, als Thilo Grau den bedauernswerten Dürr in einer Eins-gegen-Eins-Situation mit der Rückhand verlud. Mehrere Strafzeiten zu Beginn des zweiten Drittels versetzten die Gäste in die Lage, auch mal ein Überzahltor zu erzielen. Doch dann zog der Vizemeister 2014/15 das Tempo an. Erst das 5:2 erneut durch die Kombination Kreuzer – Pronath, dann fast das 6:2 in doppelter Unterzahl nach einem tollen Alleingang von Markus Babinsky – der HEC war stets Herr im Haus.

Bruder-Ko-Produktion

Eine Bruder-Koproduktion machte das halbe Dutzend voll: Neuzugang Lukas Lenk bediente seinen älteren Bruder André mustergültig. Das 7:2 war ein typischer Treffer von Kapitän Daniel Sikorski, der mehrere Wanderers wie Slalomstangen umkurvte, beim Abschluss aber Glück hatte, dass Dürr den eigentlich parierten Schuss erneut selbst ins Gehäuse lenkte. Und wie im ersten Drittel hatte Grau mit dem ebenfalls elegant gemachten 8:2 das letzte Wort.

Offene Fragen vor dem Schlussdrittel: Ob und wann würde es zweistellig? Und würde Mikulenka die bis dahin nicht eingesetzten Stürmer Patrick Hörl, Daniel Tratz und Philipp Seelmann noch bringen. Zuerst Antwort auf Frage zwei: Das Trio kam in der 45. Minute – beim Stand von 9:2.

Wanderers platt

Nun waren die Wanderers platt, immer mehr Fouls schlichen sich ein. So fiel zwangsläufig in Überzahl der zehnte Treffer durch Babinsky. Grau legte per Penalty nach – und der HEC ist jetzt schon da, wo er am Saisonende stehen will: an der Tabellenspitze!

Der erste Tabellenführer der neuen Saison muss bereits am kommenden Sonntag beweisen, was der erste Erfolg gegen relativ harmlose Germeringer wert ist. Es geht nach Pfaffenhofen. Aber dieser Gegner startete mit einer saftigen Schlappe in die neue Runde und kassierte bei den heimstarken Moosburger ein 1:7.

Die Vorzeichen stehen also gut, dass die Alligators auch nach dem zweiten Spieltag noch an der Spitze der Eishockey-Bayernliga stehen.

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