Heißer Sommer: Landwirte in Erlangen-Höchstadt klagen

23.9.2016, 08:12 Uhr
Für den Mais war der Sommer im Landkreis Erlangen-Höchstadt zu heiß.

Für den Mais war der Sommer im Landkreis Erlangen-Höchstadt zu heiß.

Selbst die abgeernteten Felder verraten noch, was der Mais diesen Sommer über mitgemacht hat. „An den frischen Stoppeln sieht man schon, wie vertrocknet die Pflanzen waren“, sagt Nikolaus Ehnis. Er ist Pflanzenbauberater am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth (vlf). Und Ehnis hat die Zahlen auf dem Tisch. 3150 Hektar Silomais wurden 2015 im Landkreis Erlangen-Höchstadt angebaut. „Das ist auf jeden Fall der Großteil – auch im Jahr 2016“, sagt Ehnis. Das bedeutet auch, dass der heiße und trockene August die meisten Landwirte zum Handeln gezwungen hat. Sie waren mit der Ernte etwa zwei Wochen früher dran als üblich. „Die Entscheidung rechtzeitig auszufahren, hat so den größten Schaden abgewendet.“

Die Bilanz von Robert Ort fällt negativer aus. Der Kreisvorsitzende des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) spricht von Verlusten von bis zu 20 Prozent beim Silomais. „Als im August und September die Freibäder ihre Defizite ausgeglichen haben, bekamen die Landwirte Probleme mit der Trockensubstanz.“ Diese muss im Idealfall laut Ehnis bei 30 bis 35 Prozent liegen. Steigt sie über 40 bekommen die Bauern Probleme bei der Silage. „Weil sich Sauerstoff einlagert, lässt sich der Mais nicht mehr ordentlich verdichten“, sagt Ort. Das bedeutet, er lässt sich dann auch nur noch schwierig verfüttern.

Die meisten Mais-Pflanzen, die jetzt noch stehen, dienen zur Gewinnung von Körnern. 120 Hektar waren es 2015 im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Sie können heutzutage mit Mähdreschern geerntet werden, wobei ein spezielles Schneidewerk die Kolben von den Stängeln trennt. Dem Körnermais macht die Hitze und Dürre weniger zu schaffen.

Keine Kommentare