Heizung macht schlapp

16.12.2014, 17:00 Uhr
Heizung macht schlapp

© Foto: Michael Müller

Bereits Mitte September vergangenen Jahres war die Planung für die Sanierung der rund 37 Jahre alten Heizanlage beschlossen worden. Das beauftragte Planungsbüro PTG aus Heroldsbach hatte daraufhin einen Vorschlag ausgearbeitet, der vorsieht, die bisherigen Elektro-Heizkessel und Elektro-Warmwasserbereiter durch drei Gas-Brennwertkessel und ein Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk zu ersetzen.

Blockheizkraftwerke erzeugen Strom und nutzen die dabei entstehende Abwärme für Heizzwecke oder zur Warmwasserbereitung. Würde sich die Auslegung am Strombedarf orientieren, wäre die thermische Leistung zu hoch — die Wärme ginge dann ungenutzt verloren. Die Auslegung des BHKWs für einen effizienten Einsatz in Eishalle und Freibad müsste sich deshalb am thermischen Bedarf orientieren. Ob dieser sich zum jetzigen Zeitpunkt aber überhaupt korrekt ermitteln lässt, lieferte im Stadtrat Stoff für Diskussionen.

Denn mit der Frage der Sanierung hat sich auch das EnergieTeam der Stadt beschäftigt und eine detaillierte Stellungnahme vorgelegt. Der seit 2012 aktive Arbeitskreis, dessen Kompetenz im Stadtrat allgemein geschätzt wird, erachtet den kurzfristigen Austausch einzelner Komponenten der maroden Heizanlage als wenig sinnvoll. Nicht nur Heizung und Warmwasserbereitung, so seine Einschätzung, sondern auch die haus- und bädertechnischen Anlagen einschließlich des Verteilsystems hätten das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Unter dem Aspekt, dass mit einer Sanierung die Weichenstellung für die kommenden 20 bis 30 Jahre erfolge, empfiehlt das EnergieTeam eine genaue Bestandsaufnahme und angepasste Bedarfsermittlung, um daraus ein maßgeschneidertes Gesamtenergiekonzept für Eishalle und Freibad zu erarbeiten.

„Nochmal zusammensetzen“

Alexander Schulz (CSU) brachte deshalb den Vorschlag ein, den Beschluss über die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen zu vertagen. Dies unterstützte auch sein Parteikollege Franz Rabl, der anregte, Planungsbüro und EnergieTeam sollten sich „nochmal zusammensetzen“. Bürgermeister Gerald Brehm (JL) wandte ein, dass eine solche Abstimmung bereits erfolgt sei. Man habe sich zweimal getroffen und auf die vorliegenden Sanierungsmaßnahmen geeinigt. Er mahnte einen Beschluss in dieser Angelegenheit an, denn einen Ausfall des veralteten Heizsystems wolle er nicht verantworten müssen.

Dass die Sanierung Not tut, ist unstrittig. Erst im Oktober waren mehrere Elektroheizstäbe durchgebrannt. Die Vorlauftemperatur der Heizung sei so dem Winterbetrieb nicht mehr gewachsen, hatte der Betriebsleiter des Sportzentrums, Hans-Peter Philipp, dem Bauamt daraufhin mitgeteilt. Daraufhin war für den Notfall eine mobile Heizanlage geordert worden, die bislang aber noch nicht zum Einsatz kommen musste.

Andreas Hänjes (SPD) stellte die Frage, warum es überhaupt bis zum drohenden Heizungsausfall kommen musste. Die Sanierung sei seit September 2013 beschlossene Sache gewesen, man hätte „alle Möglichkeiten gehabt“, eher zu reagieren. Dem hielt Gerald Brehm entgegen, dass die Ausarbeitung der Planung und die gewünschte Überprüfung durch das EnergieTeam eben ihre Zeit benötigten. Michael Ulbrich (JL) war ebenfalls der Ansicht, dass der Verwaltung hier Vorwürfe gemacht würden, die nicht haltbar seien. Man einigte sich letztlich auf den Beschluss, die Heizungsanlage gemäß der Planungen von PTG zu erneuern, nahm aber zu Protokoll, auch mit dem EnergieTeam nochmals Gespräche zu führen.

Einig war man sich, was die baulichen Modernisierungsarbeiten im Freibad betraf. Der geplante Umbau der Wärmehalle und des Sanitär- und Umkleidebereichs soll zeitnah beginnen, sodass die Arbeiten zu Beginn der Freibadsaison 2015 abgeschlossen sind.

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