Hemhofen: Laufen mit viel Spaß

5.7.2017, 06:00 Uhr
Hemhofen: Laufen mit viel Spaß

© Fotos: Hubert Bösl

Theo zeigt ganz stolz seine vielen Stempel, die er beim Laufen schon erhalten hat: "Ich hab schon 23 Runden", ruft der Neunjährige mit dem FCN-Fan-T-Shirt freudestrahlend. Eine tolle Leistung – und das alles noch mit einem Gipsarm. Zack, ist er wieder weg und rennt weitere Runden. Auch Emma war schon fleißig. Die Achtjährige schaut kurz bei ihrem Papa vorbei, der am Pausenhofrand steht. "Wenn ich zehn Runden gelaufen bin, dann darf ich mir ein Gummibärchen holen", verkündet sie. Ihr Zwillingsbruder Patrik kommt ebenfalls angerannt. Er ist verschwitzt und sagt: "Ich hab Hunger."

Horst Haag zückt ein Messgerät und hält es an den Arm seines Sohnes: "Ja, du musst was essen", meint er kurz. Patrik ist Diabetiker vom Typ 1 und weiß sofort, was zu tun ist. Auch Lilly, sein Hund, darf mitlaufen. Zwischen all den Kindern fühlt sich der Labrador pudelwohl. Er ist ein Diabetikerwarnhund und Patriks ständiger Begleiter. Er signalisiert, dem Achtjährigen, wenn er was essen muss.

Doch heute geht es nur ums Laufen: Alle Kinder rennen oder gehen so viele Runden am Sportfeld wie sie können. Insgesamt 180 Kinder der Grundschule, dazu Verwandte und sogar Bürgermeister Ludwig Nagel und Mitarbeiter der Gemeinde beteiligen sich an der Aktion, erzählt Organisatorin Linda Kupfer, Klassenlehrerin der vierten Klasse. Pro gelaufenen Kilometer erhalten die Teilnehmer entweder einen Fixbetrag oder einen zuvor mit den Eltern oder Großeltern ausgehandelten Geldbetrag. "Das spornt an", weiß Kupfer.

Am Spätnachmittag ist bereits das Ergebnis errechnet, nur der Beitrag einer Klasse fehlt noch: Beim Aktionslauf kamen insgesamt 1492 Kilometer zusammen, dafür wurden 2730,45 Euro an Spenden gesammelt. Der Erlös geht zu 60 Prozent an die Organisation "Fit 4 Future", die sich vier Ziele gesetzt hat: Die Kinder an Grund- und Förderschulen in Deutschland wieder mehr in Bewegung zu bringen, ihnen eine gesunde Ernährung näher zu bringen sowie eine positive Lernatmosphäre und gesunde Lebenswelt Schule zu schaffen. "Die restlichen 40 Prozent des Erlöses dürfen wir behalten", so Kupfer weiter. Für das Geld sollen Sachen für die Grundschule angeschafft werden — zum Beispiel zwei Kicker für die Aula, damit die Kinder auch in der Pause Spaß an Bewegung haben.

 

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