Hemhofen und Obereidisch: Zeugnis der Freundschaft

24.7.2017, 19:27 Uhr
Hemhofen und Obereidisch: Zeugnis der Freundschaft

© Foto: Niko Spörlein

Der "Primar" aus Obereidisch verewigte sich im Beisein der Delegation, Bürgermeister Ludwig Nagel und Lucians Stellvertreter Sava Nedelcu auf prominent belegten Seiten. 1981 nämlich trug sich der damalige Fraktionsvorsitzende der CSU im Bayerischen Landtag, Gustl Lang, als Erster in das Goldene Buch der Gemeinde ein; der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein als damaliger Innenminister folgte ebenso wie viele andere bekannte Persönlichkeiten.

"Primar" Lucian nahm sich für seinen Eintrag eine Menge Zeit und schrieb eine halbe Seite voll. Sinngemäß lobte er das Engagement der Gemeinde Hemhofen, die Freundschaften auch auf persönlicher Ebene, eine wunderbare Gemeinde und einen ebenso wunderbaren Bürgermeister. Die Freundschaft zwischen Obereidisch und Hemhofen zeige immer wieder Momente, an die man sich gern erinnere. Er wünsche sich eine lange und segensreiche Freundschaft. Als Geschenk hatte Feier Lucian ein herrlich besticktes, typisches Trachtenhemd aus der Region im Landkreis Mieresch dabei.

Heimat für 44 Familien

Die Verbindungen zwischen Obereidisch und vor allem Zeckern reichen weit zurück und sind gewachsener Natur, denn 1944 kamen aus Obereidisch nicht weniger als 44 Familien in den Aischgrund und fanden eine neue Heimat in Zeckern. Die Gründung eines Freundeskreises namens "Obereidisch" lag nahe, und dieser Verein zählt laut Vorsitzendem Richard Emrich heute sogar 60 Mitglieder.

Emrichs Vorgänger im Amt, Wolfgang Emrich, rührte bis 2016 kräftig die Werbetrommel, um Gelder für die Sanierung des historischen Kirchturms in Obereidisch zu sammeln. 20 000 Euro kamen bis September vergangenen Jahres so zusammen, mit denen der Kirchturm saniert und im vergangenen Jahr auch eingeweiht werden konnte. Die Obereidischer selbst trugen die noch fehlenden 20 000 Euro selbst zusammen und feierten im September 2016 die Fertigstellung zusammen mit Freunden aus Hemhofen samt Bürgermeister Ludwig Nagel und einer Delegation des Gemeinderates.

"Wir werden dieses Engagement im Rahmen unserer Möglichkeiten natürlich weiterhin aufrechterhalten", kündigte Richard Emrich am Rande der kleinen Feierstunde im Rathaus an. Er sei sich sicher, dass weitere Projekte ähnlicher Art ausgelotet werden können, wenn er sich im Sommer nächsten Jahres auf die Reise mache in das 1350 Kilometer entfernte Obereidisch.

Obereidisch und Untereidisch bilden zusammen mit Deleni heute ein gut 2100 Seelen zählendes "Straßendorf", das sich auch Kurort nennen darf. In dem dortigen Mikroklima am oberen Teil des Flusses Mieresch auf einer Höhe um die 500 Meter nennt die Gemeinde (Untereidisch) auch eine Therme ihr eigen, deren Wasser mit Kalzium, Magnesium, Fluor, Jod, Schwefel und Eisen versetzt ist und hauptsächlich Menschen anlockt, die Rheuma- und Atemwegsprobleme haben. Gespickt mit diesem Wissen aus der Partnerstadt zeigte Bürgermeister Nagel den Gästen auch die hiesige kommunale Infrastruktur, das Rathaus, den größten Kindergarten in Mittelfranken, die Schule und weitere Einrichtungen.

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