„Herzo“-Klingel als Lieblings-Souvenir

16.4.2015, 17:25 Uhr
„Herzo“-Klingel als Lieblings-Souvenir

© Kern-Miereisz

Ein weites Feld: „Die digitale Zukunft des stationären Handels“. Dies ist eine stark verkaufte Publikation des Wirtschaftspublizisten und Consultant Andreas Haderlein, der sich mit fast schon „klassischen“ Problemen von Innenstädten befasst: Verzahnung von E-Commerce mit Handel vor Ort, Ladenleerstand und Kundenverhalten. Er wird am Montag, 14. September in Herzogenaurach einen Vortrag halten.

„Herzo“-Klingel als Lieblings-Souvenir

© Kern-Miereisz

Dies war ein Aspekt von Jochmanns Referat, der verdeutlichte, dass der Generation „digital natives“ neue Konzepte geboten werden müssen:

Etwa: Eine Internet-Plattform, die die sämtlichen Möglichkeiten zusammenfasst, in einer Stadt wie Herzogenaurach einzukaufen, sich dabei unterhalten zu fühlen, zu entspannen, sich auch touristisch angesprochen zu sehen.

Standortmarketing, Tourismus, Wirtschaftsförderung, Veranstaltungen und Events, Netzwerkarbeit und Kooperationen sowie Förderprogramme stellte Judith Jochmann nach rund zwei Jahren Arbeit zusammenfassend vor.

„Herzo“, gelb, in Schreibschrift, klein geschrieben: Dieses Corporate Design, also Markenleitbild, neuerdings sichtbar auf – teils stark nachgefragten – Souvenirs (am besten läuft die Fahrradklingel) wie Stofftaschen, Becher, Pins, Aufkleber schloss nun Markenpartnerschaften mit DLRG, Seniorenbüro, Freizeitbad Atlantis und anderen.

Die städtische Homepage soll nach sechs Jahren hinsichtlich Zweisprachigkeit, Nutzerfreundlichkeit und Aktualität weiterentwickelt werden. Ab August 2015 ist auch aus technischen Gründen ein Relaunch, eine Neukonzeptionierung notwendig. Seiten wie diese, vergleichbar den Seiten der Universitäten, seien „extrem komplex“ informierte Judith Jochmann vor dem Ausschuss.

Drei Termine für Neubürger-Stadtspaziergänge mit dem Bürgermeister waren angeboten: „Das kommt sehr gut an“, so die Bilanz Judith Jochmanns. Hohe Nachfrage herrsche ebenfalls nach Gäste- und Stadtführern, die eventuell nicht nur die englische Sprache sprechen. Dies sei noch im Arbeitsstadium. Über das Bürgerbüro werden Willkommens-Infos verteilt, ÖPNV- und vhs-Informationen.

Einen Willkommensgruß der Dienstleister will die Förder- und Werbegemeinschaft umsetzen. Hinsichtlich der Erweiterung des Services für Bürger und Besucher wurde resümiert, im Amt für Stadtmarketing, auch geöffnet bei zusehends beliebten Messen, wie der Bau- oder Fahrradmesse, sind 500 Besucher beraten worden. Etwa zu Fragen nach dem Stadtmuseum.

Die fränkisch-regionale Küche werde hauptsächlich gesucht, hieß es auf die Nachfrage von Grünen-Stadträtin Retta Müller-Schimmel hinsichtlich veganer Küche. Ein Problem, so wurde nicht verhehlt, seien die gastronomischen Öffnungszeiten. Besucher würden oft auch gern nach 14 Uhr noch speisen.

Weitere Themenfelder sind die Aufwertung von Ferienwohnungen nach dem Hotelklassifizierungssystem. Rund ein Dutzend Ferienwohnungen würden sich bewerten lassen nach einem Aufruf.

Für die künftige Weiterentwicklung notwendig sei eine touristische Potenzialstudie auch vor dem Hintergrund Herzogenaurachs am Rande des Steigerwalds und als Teil der Metropolregion, die seit einem Jahrzehnt besteht.

10 000 Euro sind dafür im Stadtetat erfuhr das Gremium auf Nachfrage von Kurt Zollhöfer (CSU). Ziel der Studie sei ein objektives Bild der Situation.

Schließlich zur Wirtschaftsförderung: E-Commerce habe den stationären Handel umgekrempelt, allerdings gehe Online nun stationär wie geplante Amazon-Shops zeigten. Daher sei der Experte Haderlein, der ein Pilotprojekt „Online-City Wuppertal“ schuf, eine erste Adresse. Zum oft bedauerten Laden-Leerstand, ein Problem fast aller Innenstädte, erklärte Jochmann: „Wir müssen den Leerstand nicht managen. Noch ist kein Preisverfall damit verbunden. Mit Maklern sei man in Kontakt.

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