Herzogenaurach: 759 neue Urnengräber

HERZOGENAURACH - Am Mittwoch wurde ein neuer Abschnitt des städtischen Friedhofs direkt neben dem Wasserlauf eingeweiht. Dass die Stadt jetzt vor allem auf Urnengräber setzt, hat mehrere Gründe.

253 neue Urnengrabstellen, die Platz für über 750 Urnen bieten, sind fertiggestellt. Urnengräber werden seit einigen Jahren besonders stark nachgefragt, erklärt Bürgermeister German Hacker. "Angehörige wohnen heutzutage oft nicht mehr vor Ort und können sich nicht wöchentlich um das Grab kümmern." Urnen sind dafür die deutlich pflegeleichtere Alternative.

Die Grabstellen befinden sich direkt neben dem neuen Wasserlauf. Das hat einen Grund: "Die Bevölkerung soll den Friedhof auch als Ruheraum wahrnehmen." Die Bauarbeiten kosteten rund 110 000 Euro, in knapp drei Monaten wurde der Abschnitt fertig gestellt. Eine Grabstätte kostet 48 Euro pro Jahr, bei 20 Jahren Laufzeit belaufen sich die Kosten damit auf 960 Euro.

Dass jetzt kleine Urnen statt große, bunt bepflanzte Gräber im Trend liegen, stört die Herzogenauracher Geistlichkeit nicht. "Die Individualität im Leben zeigt sich eben auch in der Individualität beim Sterben", so der evangelische Pfarrer Oliver Schürrle. Egal, ob im Grab oder in der Urne.