Herzogenaurach: Aus für Gratis-Parken?

27.1.2015, 18:51 Uhr
Herzogenaurach: Aus für Gratis-Parken?

© Foto: Pfrogner

Ende 2015 soll das neue Parkdeck „An der Schütt“ stehen. Bis dahin soll auch eine neue Parkplatzregelung gefunden werden. Wir haben keinen Zeitdruck“, sagt Bürgermeister German Hacker. Wenn der Bauausschuss heute darüber berät, wird es wohl nur eine erste Diskussion geben – weitere sollen bis zur Sommerpause folgen.

Die Verwaltung hat schon Vorschläge erarbeitet – und die haben es in sich. So schlägt sie vor, dass alle Parkplätze „An der Schütt“ zukünftig gebührenpflichtig werden sollen. Momentan gibt es dort im Westteil 75 kostenlose Stellplätze, die vor allem von Berufstätigen genutzt werden.

Durch das zweigeschossige Parkdeck werden „An der Schütt“ 48 zusätzliche, öffentliche Parkplätze entstehen – insgesamt wären es dann 231. Während im Obergeschoss 55 vermietete Dauerparkplätze angelegt werden, sind im Erdgeschoss 58 öffentliche Stellplätze vorgesehen (zehn bereits bestehende, öffentliche Parkplätze fallen dafür weg).

Rund 1,7 Millionen Euro wird das Parkdeck die Stadt wohl kosten. „Eine gewisse Refinanzierung muss möglich sein“, sagt Hacker. Deshalb plädiert er dafür, dort auf allen Stellplätzen eine Gebühr zu erheben. Als „Ausgleich“ will er ab einer Parkdauer von über drei Stunden ein mit drei Euro vergleichsweise günstiges Tagesticket anbieten – auf dem Parkplatz Aurachwiesen kostet ein solches momentan 4,50 Euro. Der Preis dort würde dann auch auf drei Euro gesenkt werden. Die reguläre Parkgebühr von 40 Cent pro halbe Stunde soll nach dem Vorschlag beibehalten werden. Auch die gebührenfreien Parkzeiten, zum Beispiel an Sonn- und Feiertagen oder wochentags nach 18 Uhr, sollen gleich bleiben.

Hacker hält die „Bäcker-Taste“– die erste halbe Stunde Parken, die in Herzogenaurach grundsätzlich kostenlos ist – bereits für ein „mehr als kulantes Geschenk an die Bürgerschaft“. Man verschenke so jährlich einen hohen fünfstelligen Betrag.

Denkbar sind aber auch drei andere Varianten, die die Verwaltung erarbeitet hat: Bei der ersten würde das Parkdeck-Erdgeschoss und die östlich außen daran anschließenden Stellflächen mit einer Parkgebühr belegt werden. 44 Parkplätze im Osten, die an den Spielplatz grenzen, blieben kostenfrei. In Variante zwei blieben sogar 108 Stellplätze kostenlos, die Grenze würde hier ungefähr an der Einfahrt vom Busbahnhof verlaufen. Oder: Es bleibt alles beim Alten – und die 58 neuen Stellplätze im Parkdeck werden kostenfrei.

Weitere 49 zusätzliche Parkplätze sollen in der Tiefgarage auf dem Hubmann-Areal entstehen, momentan gibt es 51 öffentliche Stellplätze, die Gebühr kosten. Auf zwei Tiefgaragenebenen soll es zukünftig 100 Parkplätze geben. Wie viele davon öffentlich werden, muss der Ausschuss entscheiden. Vor 2019/2020 werde die Tiefgarage aber wohl nicht fertiggestellt sein, glaubt Hacker. In der Zeit dürfte sich die Parkplatz-Situation in der Innenstadt deutlich verschärfen, da der Hubmann-Parkplatz während der Bauzeit wegfällt. Die Parkplätze nahe der Steinernen Brücke sollen nach momentaner Vorstellung der Verwaltung kostenfrei bleiben.

Parkticket per SMS

Kommen soll Ende 2015 auch das „Handyparken“ – also das Lösen eines Parktickets per SMS. Ausgenommen werden sollen dabei die Parkplätze in der Hauptstraße, wo momentan nur eine Parkdauer von einer Stunde möglich ist. Es müsse in jedem Fall eine Lösung gefunden werden, damit die kostenlose erste halbe Stunde damit nicht doppelt genutzt werden könne. Auch hierüber wird der Herzogenauracher Bauausschuss heute diskutieren.

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