Herzogenaurach: Bock auf das "rabatz"

2.4.2017, 15:58 Uhr
Herzogenaurach: Bock auf das

© Hahn

1991 im Kellergeschoss eines Supermarktes eröffnet und zwischenzeitlich erweitert, konnte man 1999 mit Unterstützung der Stadt Herzogenaurach die neuen Räume in der Erlanger Straße beziehen. Diese Kooperation wurde stetig erweitert, so dass Inhalte und Programme der Jugendarbeit ab dem Jahr 2002 zwischen der Stadt und dem Programmträger dieser Zeit, der Initiative Jugendhaus Herzogenaurach, erarbeitet wurden. Im Jahr 2006 übernahm die Erzdiözese Bamberg die Trägerschaft für die folgenden zehn Jahre.

Nach Ablauf dieser zehn Jahre war das Jugendhaus nicht mehr das, was es einmal war. Es hatte viel an altem Charme eingebüßt, was sich auch in der Besucherfrequenz widerspiegelte. Ende Sommer 2016 übernahm schließlich die Stadt Herzogenaurach die Gesamtträgerschaft und stellte zugleich ein neues Team rund um Thomas Lang, den Leiter des Generationen.Zentrums, ein.

Das Ergebnis der Sanierungsmaßnahmen, die knapp 350 000 Euro kosteten, konnten die Besucher nun erstmals im feierlichen Rahmen bestaunen: Das Jugendhaus zeigt sich mit einem neuen Gesicht. Die Fassade und die Innenräume wurden gestrichen, ein riesen "rabatz"-Logo prangt unübersehbar an der Hausfassade und zahlreiche Graffitis sorgen nun dafür, dass sich die Jugend hier wohlfühlt.

Herzogenaurach: Bock auf das

© Fotos: Hahn

Gleich zwei Tage nutzte das Jugendhaus, um sich seiner künftigen Zielgruppe vorzustellen. Bereits am ersten Abend schaute Bürgermeister German Hacker vorbei, der sich sichtlich über die große Zahl an anwesenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen erfreute, die zu der Musik von "La-Boum", "Nikki mit dem Beat" und "Prezident" feierten. Die offizielle Eröffnung durch das Stadtoberhaupt sollte dann am nächsten Tag folgen.

Am Samstag hätte das Wetter dann nicht besser sein können. Trotz enormer Vorbereitungen hatten die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter am frühen Nachmittag noch alle Hände voll zu tun: Den Besuchern sollte nach der Eröffnung beim Bull-Riding, am Kletterturm, im Human-Kicker und am Food-Truck viel Abwechslung geboten werden.

Gegen 16 Uhr stand der Moment an, auf den die vielen Helfer wochenlang hingearbeitet haben. Bei ihnen bedankte sich auch Hacker, der betonte, dass es ohne ihre Hilfe nicht möglich gewesen wäre, das Jugendhaus bereits an diesem Tag zu eröffnen.

Eine kurze Pose, Anfeuerungsrufe durch Thomas Lang und ein schneller Schnitt mit der Schere. Das obligatorische Absperrband fiel auf den Boden und die Wiedereröffnung des Jugendhauses war geglückt. Der Bürgermeister konnte erst den Beifall und anschließend mit allen Besuchern den gelungenen Nachmittag genießen. Abgerundet wurde das Programm durch einen Image-Film der Stadt Herzogenaurach. Am Abend sorgte DJ Wors für Stimmung.

Viel "FreiRaum"

Im April startet das offene Angebot "FreiRaum". Hinter dem Namen verbergen sich neben Themenabenden, Kochen, Grillen und Zocken, auch verschiedene Workshops, Werkstattangebote und Filmabende. Die Workshops namens "Skate- und Scooter-Workshop" und "Graffiti-Workshop" beginnen schon in den Osterferien. Trotzdem gibt es laut Thomas Lang "noch einiges zu tun": "Hier und da muss noch weiter renoviert und umgestaltet werden." Ihm sei es aber wichtig, dass es endlich losgeht. Den Jugendlichen wird auch in den kommenden Tagen und Wochen die Chance geboten, selbst tätig zu werden und die Gestaltung des Hauses weiter voranzutreiben.

Der Gründer der Initiative "Spendenräder für Flüchtlinge", Wolfgang Bahr, gibt sein Amt ab. "Die Belastung der Aufgabe ist deutlich spürbar, es wäre Zeit, das in jüngere Hände abzugeben", sagt er. Das scheint auch so zu klappen, denn sein Helfer der ersten Stunde, der Syrer Mahmoud Maho, hat die jüngeren Hände und übernimmt die Arbeit in der Fahrradwerkstatt.

Keine Kommentare