Herzogenaurach: CSU will mehr Mittel für Glasfaser

20.12.2018, 06:00 Uhr
Herzogenaurach: CSU will mehr Mittel für Glasfaser

© Foto: Edith Kern-Miereisz

Herzogenaurach soll technologisch Schritt halten – das ist das Anliegen. Um dies zu erreichen, soll das Glasfasernetz ausgebaut werden. Ziel ist es, "in der gesamten Stadt bis 2025 für jeden Haushalt FTTX-Anschlüsse zu realisieren. "Fiber to the x" steht für breitbandige Zugangstechniken. FTTX ist als Oberbegriff für Glasfasernetze bis zum Endkunden geläufig.

Im CSU-Antrag heißt es, die Verwaltung soll beauftragt werden, in den Haushalt ab 2019 für sechs Jahre der Herzo Media zunächst jeweils jährlich 2 Millionen Euro für den Ausbau des Glasfasernetzes bereitzustellen. Über die Gesellschaftsversammlung soll die HerzoMedia beauftragt werden, mit der Verwaltung einen Ausbauplan für das Glasfasernetz auszuarbeiten.

Im Klartext bedeute dies, die Stadt Herzogenaurach als Mutter-Gesellschaft soll die Tochter HerzoMedia finanziell unterstützen.

Das eigene Telekommunikationsunternehmen der Stadt, die HerzoMedia, könne die Weichen für die Zukunft selbst stellen, so die weitere Begründung. Augenblicklich seien wohl die HFC-Leitungen (Hybrid Fiber Coax) ausreichend. Technische Standards und Anforderungen würden sich allerdings sehr schnell ändern.

Glasfaser wird für das einzige Medium gehalten, "das die Ansprüche der Zukunft sicher erfüllen kann", schreibt die CSU.

Die Stadt solle "die bisher punktuelle FTTX-Ausbaustrategie der HerzoMedia und HerzoWerke nun ändern und die Vollversorgung des Stadtgebiets in Angriff nehmen." Ohne zusätzliche Investitionen sei mit einer Ausbaudauer von zehn bis 20 Jahren zu rechnen. Dafür veranschlagt sind 25 bis 30 Millionen Euro. Die 2 Millionen Euro pro Jahr, ingesamt 12 Millionen Euro,  sollten zusätzlich fließen.

Große Datenmengen

Konrad Körner nannte als Beispiel für die Notwendigkeit großer Datenmengen die Telemedizin. Überdies sei die Vorwärtsstrategie notwendig, um Mitbewerber vor dem Markt zu halten. Im Bauabschnitt III der Herzo Base werde zurzeit von der Telekom Glasfaser verlegt, berichtete Walter Drebinger. Mit Verweis auf die französische Partnerstadt Sainte-Luce-sur-Loire erwähnte Bernhard Schwab, dort sei bereits das gesamte Stadtgebiet über Freileitungen erschlossen.

Der zweite CSU-Antrag befasste sich mit einem finanziell vergleichsweise niedrigen Betrag. Es handelt sich um Vereinfachung der Arbeit der Vereine und Ehrenamtlichen unter dem Gesichtspunkt der Datenschutzgrundverordnung.

Aufgrund dieser Gesetzesänderung haben Ehrenamtliche teils Vorbehalte, die kostenlosen Datenspeicher wie Dropbox und GoogleDrive, die in USA oder andernorts beheimatet sind, weiter zu nutzen.

Herzo Media könne mit wenig technischem Aufwand für Server, Festplatte und Zugriff via Apps und einem unteren fünfstelligen Betrag Abhilfe schaffen, indem eine HerzoCloud geschaffen würde. So müssten Daten nicht um die ganze Welt geschickt werden.

Auch das Amt für Stadtmarketing, so ein Gedanke von Konrad Körner, könnte den Service für Kunden zur Verfügung stellen.

„Cloud“ soll kostenlos sein
Nur als Vergleichswert wurde genannt, dass – sofern jeder Verein es selbst macht und die Arbeit der Einrichtung und Pflege übernehmen würde – die reine Technikleistung bei anderen Anbietern in Deutschland etwa 80 Euro im Jahr kostet. Hochgerechnet auf die Eigenbeschaffung der HerzoMedia und unter einer Nutzung von Skaleneffekten schätzt die CSU etwa 10 000 Euro als Betrag, wenn Herzo Media dies für die Vereine selbst und kostenlos macht. Beantragt wird, wie auch im Antrag dargestellt, dass das den Vereinen kostenlos angeboten wird. Die Kosten von 80 bis 100 Euro jährlich wären – neben der ehrenamtlichen Arbeit – die Kosten,  die entstehen würden wenn es nicht über Herzo Media läuft.

 

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