Herzogenaurach: Drohbrief am Traktor

16.9.2018, 14:51 Uhr
Herzogenaurach: Drohbrief am Traktor

© Foto: Breun

Ein Unbekannter, offenbar Anwohner an einem vom Breunschen Betrieb bewirtschafteten Acker nahe dem Aurachtaler Ortsteil Dörflas, droht den Breuns schriftlich mit einer Strafanzeige "wegen Sachbeschädigung und Umweltverschmutzung". Warum? Weil "Sie bei dieser Trockenheit, diesem Wind Ihren Acker bearbeiten". Dadurch werde sein Haus, schreibt der Unbekannte, "total verdreckt".

Martin Breun schwört Stein und Bein, dass der Wind von der Bebauung wegwehte, als sein Traktor den Acker befuhr. Und versichert glaubhaft, diese Trockenheit heuer sei seinem Berufsstand mindestens so abträglich wie einer Hausfassade.

Alle landwirtschaftlichen Betriebe haben Ernteausfälle. Die Zuckerrüben, die er anbaue, könne er praktisch abschreiben. Und die Breunsche Spezialität, Saatzucht, sei nur mittels Beregnung über den Sommer gekommen und nicht in ihren Feldversuchsreihen zurückgeworfen worden.

Um den Sitz des Betriebs in Steinbach herum betreiben die Breuns auf 40 Hektar eine genehmigte Beregnungsanlage mit eigenem Brunnenwasser. Sie diene, sagt Breun, ausschließlich für die Züchtung neuer Getreidesorten.

Dabei, so Martin Breun auf die entsprechende Frage, habe man vor allem den Klimawandel im Fokus, der für die Landwirtschaft "eine brutale Hausnummer" sei.

Bessere Erträge

Es gehe darum, Sorten zu züchten, die bei Trockenheit und Hitze bessere Erträge ermöglichen als die herkömmlichen, aber auch Resistenzen haben gegen Schädlinge, die es bisher hierzulande nicht gegeben hat.

Neue Insekten zum Beispiel. Laut Breun arbeite man an Sorten, die der Gelben Gallmücke widerstehen können. Bei der Orangen Gallmücke sei dies schon gelungen.

Und die Firma Breun habe auch eine dem Klimawandel angepasste Weizensorte entwickelt, die vielversprechende Erträge auch in Sommern wie diesem bringe.

Sie hat kleinere Ähren, dafür wachsen darin größere Körner.

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