Herzogenaurach: Frischekur fürs Seelhaus

29.8.2018, 14:00 Uhr
Herzogenaurach: Frischekur fürs Seelhaus

© Katrin Bayer

Das Seelhaus ist eines der ältesten Gebäude Herzogenaurachs. Seit dem Mittelalter diente das Haus als Pilgerherberge und "Unterkunft für Stadtarme", in seiner jetzigen Form wurde das Seelhaus 1458 errichtet. "Und so ein Gebäude sollte auch genutzt werden", sagt Renate Schroff, die zweite Bürgermeisterin. Im Stadtrat wurde lange diskutiert, welche Nutzung sinnvoll ist, letztlich fiel die Wahl darauf, im südlichen und nördlichen Teil des Gebäudes jeweils eine Drei-Zimmer-Wohnung einzurichten. Die Wohnungen sollen vermietet werden.

Herzogenaurach: Frischekur fürs Seelhaus

© Fotos: Katrin Bayer

Das Gebäude, das schon vor längerer Zeit außen saniert wurde, wird dafür nun auch innen hergerichtet — und zwar gründlich. Die Zimmerei Vogelhuber kümmert sich dabei um die statische Ertüchtigung des historischen Gebälks. Will heißen: Holzbalken, die nicht mehr funktionsfähig sind, werden ausgetauscht. "Wir haben zum Beispiel Balken gefunden, die verfault sind", so Fritz Hable, Mitarbeiter des Bauamts.

Überraschungen wie diese erlebt man bei der Sanierung historischer Gebäude immer wieder. "Dennoch sind wir derzeit im Kostenrahmen", sagt Silke Stadter, designierte Leiterin des Bauamts. Auf eine Million sind die Sanierungskosten "bis zur Schlüsselübergabe" veranschlagt, die Kosten der Außensanierung vor einigen Jahren sind da nicht mit eingerechnet. Kommunen hätten aber eine besondere Verantwortung, denkmalgeschützte Gebäude herzurichten, so Stadter. Für die Sanierung gibt es übrigens Zuschüsse vom Landesamt für Denkmalpflege und von der Städtebauförderung.

Die Firma KS ist derweil mit den Böden beschäftigt. Im Seelhaus wurden mehrere Tritthorizonte gefunden, das heißt, es wurden im Lauf der Zeit immer wieder neue Fußböden über die bestehenden aufgebracht. Die Räume wurden auf diese Weise immer niedriger. Diese Schichten wurden entfernt, nun wird verfüllt, es werden Vorkehrungen gegen aufsteigende Feuchtigkeit getroffen und neue Böden eingezogen.

Bevor die Bauarbeiter anrückten, waren die Archäologen im Seelhaus zugange. Gefunden wurden dabei Tonscherben, die im Stadtmuseum ausgestellt werden sollen. Das Seelhaus war übrigens eine der Immobilien der Pfründner-Hospital-, Seel- und Siechhausstiftung Herzogenaurach, die laut Stadtratsbeschluss aus dem vergangenen Herbst aufgelöst werden soll. Das entsprechende Verfahren läuft nach Auskunft von Silke Stadter noch.

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