Carsharing

Herzogenaurach hat jetzt ein Auto für alle

4.4.2017, 18:00 Uhr
Herzogenaurach hat jetzt ein Auto für alle

© Foto: Kronau

Es ist ein nigelnagelneuer Renault Zoe, der am Dienstag im Parkhaus an der Schütt präsentiert wurde. "Das ist ein schöner Augenblick", sagte Bürgermeister German Hacker, "und wir hoffen, dass später noch mehr Autos dazukommen." Der Zoe ist ein E-Auto und steht daher an einer der Ladesäulen im Parkhaus.

Natürlich kann nicht jeder einfach einsteigen und losfahren. Weil die Herzo Werke die Hauptsponsoren sind, führt der Weg zunächst dorthin. Im Servicecenter in der Schießhausstraße muss der Carsharing-Interessent unter Vorlage des Führerscheins und des Personalausweises zwei Dinge tun: Erstens Mitglied im Carsharingverein Erlangen (CSE) werden, der die Fachkompetenz zum Carsharing einbringt, und zweitens einen Nutzungsvertrag für das Herzogenauracher Fahrzeug unterschreiben.

Ist diese Anfangsprozedur überstanden, wird es schon einfacher. Carsharing Erlangen kooperiert nämlich mit "flinkster", dem Carsharing-Ableger der Deutschen Bahn. Auf deren Online-Portal kann nun der Herzogenauracher Nutzer die Zeiten buchen, an denen er den Herzogenauracher Renault gerne fahren würde.

Je zeitiger man bucht, desto höher ist natürlich die Chance, dass das Auto frei ist. "Wie das mit der Belegung in Herzogenaurach am Anfang wird, muss man sehen", meinten Manfred Reinhard und Harald Bußmann vom Carsharing-Verein Erlangen.

Und was kostet diese moderne Form der Mobilität? Wer sich nur für die Nutzung des Herzogenauracher Autos interessiert, zahlt beim Verein eine einmalige Aufnahmegebühr von 20 Euro und einen Jahresbeitrag von 20 Euro.

Herzogenaurach hat jetzt ein Auto für alle

© Matthias Kronau, NN

Dazu kommen dann die Fahrtkosten: 1,10 Euro pro Stunde (0 bis 6 Uhr kostenfrei) zuzüglich Pauschalen von 0,34 Euro pro Kilometer (bis 50 km), 0,22 Euro (51. bis 100 km) und 0,18 Euro (ab 101. km).

Lob ging bei der Vorstellung des E-Autos auch an die Projektgruppe Carsharing der Agenda 21 in Herzogenaurach. Insbesondere Jens Schäfer, Wolfgang Schoepe und Georg Simmet hatten sich dafür eingesetzt, dass "organisiertes Auto-Teilen" endlich auch in Herzogenaurach möglich wird. "Es trägt insbesondere im Zusammenspiel mit Bus und Bahn, Fahrrad und Zu-Fuß-Gehen zur Umwelt- und Klimaentlastung bei", heißt es in einem Infotext der Projektgruppe.

Die ehrenamtliche Projektgruppe war mit ihrer Idee im November 2016 auf die Herzo Werke zugegangen. "Wir haben da schon zunächst überlegen müssen, ob das zu uns passt", sagte Herzo Werke-Chef Jürgen Bauer. Doch die Vorstellung, das Auto mit Naturstrom fahren zu lassen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können, überzeugte die Werke. Die Leasinggebühren für den Renault werden mit Mitteln aus dem Fördertopf des E 3-Naturstromtarifs finanziert.

Und umgekehrt: "Wenn etwas verdient wird, geht das natürlich auch wieder in den Topf zurück." Wenn alles gut anläuft, sollen eventuell noch ein oder zwei weitere Fahrzeuge für den Stadtnorden und -süden angeschafft werden. Das Carsharing-Projekt wird auch bei der Stadtmesse präsentiert.

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