Herzogenaurach: In St. Martin hat sich viel verändert

14.11.2016, 15:54 Uhr
Herzogenaurach: In St. Martin hat sich viel verändert

© Foto: Selina Feder

Fast 30 Jahre ist die Inbetriebnahme der Kindertagesstätte St. Martin nun her. Kein Wunder also, dass nach all der Zeit eine Generalsanierung nötig war. Auch der Platzmangel hatte der Kita zunehmend zu schaffen gemacht, da immer mehr Betreuungsplätze benötigt wurden. Was 1987 mit 89 Kindern in drei Kindergartengruppen begann, musste bereits fünf Jahre später um zwei Gruppen erweitert werden. Im Jahre 2005 kam außerdem eine Krippe für Kleinkinder hinzu, die seit 2007 übergangsweise in Containern nebenan untergebracht war.

Im Mai vergangenen Jahres wurde schließlich der gesamte Kindergartenbetrieb in ein solches Containergebäude in der Beethovenstraße verlegt, um den seit 2012 geplanten Bauarbeiten Platz zu machen. Im Zuge dessen wurde das gesamte Raumkonzept überarbeitet. Jeder der mittlerweile sechs Gruppenräume wurde mit einem eigenen Intensiv- und Waschraum ausgestattet, wobei die alten Raumgrößen dank eines Anbaus erhalten blieben. Der Eingangsbereich ist nun sehr großzügig geschnitten. Er kann somit auch als Spielflur genutzt werden. Da der Turnraum und die Mensa nach oben verlegt wurden, konnte die Krippe (mit eigenen Schlafräumen) im hinteren Bereich des Kindergartens untergebracht werden.

Auf diese Weise befindet sich nun alles unter einem Dach – ein großer Vorteil für die Kita-Gemeinschaft. Der nach wie vor weitläufige Garten wurde ebenfalls neu gestaltet. Bei schönem Wetter können sich die Kleinen ab jetzt an neuen Spielgeräten austoben. „Es ist einfacher zu fragen, was sich nicht verändert hat“, meinte Gabriele Folkers, die Leiterin der Kindertagesstätte, schmunzelnd. Das sei wohl nur der Gottesdienstraum im ersten Obergeschoss.

Regenbogenfarbene Kreuze

Nach Abschluss der umfangreichen Bauarbeiten im August konnten die 130 Kinder ihre kaum wiederzuerkennende Tagesstätte bereits Anfang des Kindergartenjahres beziehen. Die offizielle Einweihung erfolgte am Samstag (fast) pünktlich zum Patronatsfest des Heiligen Martin, welches traditionell am 11. November gefeiert wird. Die Begrüßungen von Gabriele Folkers, Bürgemeister German Hacker und Stadtpfarrer Helmut Hetzel waren von Danksagungen an die spendenfreudige Stadt, an die geduldigen Erzieherinnen und die lärmbelasteten Nachbarn geprägt. Untermalt wurden sie von musikalischen Einlagen der Kindergartenkinder, die unter anderem das Lied „Ich kenn’ ein Haus“ sangen. Pfarrer Hetzel segnete die Kinder, denn „gesegnete Menschen können besser feiern“. Anschließend weihte er sieben regenbogenfarbene Kreuze – eines für jede Gruppe und für den Speisesaal. Das Orginalkreuz von der Einweihung im Jahre 1987 fand übrigens im Flur der Kita Platz. Auch den alten Schlüssel von damals hatte man aufgehoben. Architekt Erik Pop übernahm die Übergabe und sparte dabei ebenfalls nicht mit warmen Worten.

Dann konnte der Kindergarten besichtigt werden. Hierzu hatten die 22 Erzieherinnen viele Aktionen vorbereitet. In jeder der Gruppen, benannt nach den farblichen Bestandteilen des Apfelbaums, konnte etwas anderes gemacht werden. So bot die gelbe Gruppe die Gestaltung einer Tischlaterne an. In der braunen Gruppe wurden Steckenpferde gebastelt; in der Krippe fleißig ausgemalt. Die blaue Gruppe lud zum Spielen ein.

Wer nicht unbedingt kreativ tätig werden wollte, hatte die Möglichkeit, in der roten Gruppe einem Erzähltheater namens „Kamishibai“ zu lauschen. Dieses kann als eine Mischung aus dem Vorlesen eines Bilderbuches und einem Puppentheater verstanden werden: Während eine Geschichte wie „Der dicke, fette Pfannkuchen“ oder passend zum Thema „St. Martin“ gelesen wurde, bekamen die Zuhörer bzw. Zuschauer entsprechende Bildkarten gezeigt.

Unabhängig von diesen Angeboten konnten die zahlreichen Besucher auf eigene Faust das Gebäude und den Garten erkunden. Diese Gelegenheit nutzen auch viele ehemalige Kindergartenkinder, um einmal zu sehen, was aus dem Ort ihrer frühen Kindheit geworden ist.

Für das leibliche Wohl war selbstverständlich ebenfalls bestens gesorgt. Der Elternbeirat bot Getränke und kostenloses Fingerfood an. „So haben alle zusammengeholfen, damit das Fest gelingt“, freute sich Folkers. Gelungen abgeschlossen wurde es mit einem großen Laternenumzug. In diesem Jahr zogen die Kleinen nicht in einzelnen Gruppen sternförmig zum Kindergarten, sondern alle gemeinsam in Richtung St. Magdalena-Kirche. Zur musikalischen Unterstützung war eine kleine Blechbläsergruppe mit von der Partie. Ihr Weg führte sie am Gymnasium vorbei durch das Weihersbachgelände. In der Kirche fand schließlich noch ein von den Kindergartenkindern mitgestalteter Gottesdienst statt. Ein Martinsspiel durfte hier natürlich nicht fehlen.

Und was wird aus den nun leer stehenden Containern gegenüber dem Herzogspark? Bürgermeister German Hacker erläuterte: „Da immer mehr Betreuungsplätze benötigt werden, wird dort bald eine weitere Kindertagesstätte untergebracht“.

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