Herzogenaurach: Kulturpreis an Beinßen und Leutwiler vergeben

20.7.2015, 15:53 Uhr
Herzogenaurach: Kulturpreis an Beinßen und Leutwiler vergeben

© Archivfotos:Tsimplostefanaki/Pfrogner

Der Stadtrat folgte damit der Empfehlung des Sachverständigengremiums, das die nach der Ausschreibung der Preise eingegangenen Vorschläge vorberaten hatte. Geteilt wird der Kulturpreis laut Mitteilung der Stadt zum einen, weil die beiden Sparten „Literatur“ und „Bildende Kunst“ in ihrer Wertigkeit bei Jan Beinßen und Anita Leutwiler kaum zu vergleichen gewesen seien. Zum anderen könne die Stadt mit der Teilung auch zwei unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten gerecht werden.

Herzogenaurach: Kulturpreis an Beinßen und Leutwiler vergeben

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Jan Beinßen wurde 1965 in Stadthagen geboren, ist weithin bekannt als Autor von Kriminalromanen und lebt seit 1997 in Herzogenaurach. 1993 kam Beinßen nach Nürnberg, wo er als Journalist tätig war, zunächst als Redakteur bei der Abendzeitung, danach dort als Leiter der Lokalredaktion Nürnberg. Seit 2003 arbeitet er im Hauptberuf bei der Flughafen Nürnberg GmbH als Redakteur/PR-Journalist.

Mätressen und Meisterdiebe

Bekannt wurde Jan Beinßen vor allem durch seine Regionalromane, die in Nürnberg spielen und die Titel wie Dürers Mätresse, Sieben Zentimeter, Hausers Bruder, Die Meisterdiebe von Nürnberg oder Herz aus Stahl haben.

Beinßen ist Mitglied im „Syndikat“, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Von dieser wird jedes Jahr die „Criminale“ organisiert, auf der sich die deutschsprachigen Kriminalautoren mit ihren Werken präsentieren. Die „Criminale“ fand im vergangenen Jahr im Großraum Nürnberg statt,.

Herzogenaurach: Kulturpreis an Beinßen und Leutwiler vergeben

© Foto: Archiv

Jan Beinßen, so das Wahlgremium, beeindrucke vor allem durch seine Produktivität, die Kontinuität seines Schaffens und den Erfolg seiner Romane. Insgesamt sind 24 Bücher von ihm erschienen. Die Gesamtauflage: rund 140 000 Stück. Dazu kommen weitere 30 000 Anthologien mit seinen Texten. Inhaltlich überzeuge Jan Beinßen bei seinen Kriminalromanen u. a. durch den konsequenten Spannungsaufbau und die Weckung der Leserneugier durch geschickte Schnitttechniken, die wirkungsvolle Gestaltung von Hauptfiguren (Paul Flemming, Gabriele Doberstein) mit hohem Wiedererkennungswert, die Integration humorvoller Betrachtungen („Nürnberger Bratwurst“ als „der knusprige Spiegel der fränkischen Seele“), die ironische Bezugnahme auf fränkische Identitätsstereotypen und den intensiven Lokalbezug.

Die Liebe zum Stoff

Anita Leutwiler wurde 1940 in Lausanne geboren. Seit 1976 wohnt sie in Niederndorf. Mit zahlreichen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, in vielen Workshops und nicht zuletzt im Rahmen ihrer Tätigkeit als Handarbeitslehrerin am Gymnasium befasst sich Leutwiler mit Textilkunst. Patchwork und Quilting etablierte sie in Herzogenaurach und sensibilisierte so die Herzogenauracher für den künstlerischen Umgang mit Stoffen. Viele Frauen engagieren sich seit über 20 Jahren im „Quilting Bee Herzogenaurach“, zeigen ihre Werke in Ausstellungen und veranstalten Benefizaktionen.

2006 stellte Anita Leutwiler ihr erstes Kinderbuch „Excuse me, is this India“ auf der Buchmesse in Frankfurt vor. Ihre Textilbilder illustrierten die Texte der indischen Autorin Anushka Ravishankar. Die Originale wurden dazu abfotografiert. 2012 erschien das zweite Kinderbuch „Entschuldigung, wer wohnt denn hier“, ebenfalls mit Textil-Illustrationen von Anita Leutwiler.

Anlässlich der Ausstellung „Textile Geschichte“ mit Werken von Anita Leutwiler im vergangenen Jahr, stellten die Kuratoren sie als eine der profiliertesten Künstlerinnen im Stoffdesign vor. Ihre Illustrationen, z. B. „Karneval der Tiere“, „Die Waldbühne“, „Hahn im Korb“, „Im 7. Himmel“, seien „hinreißende Beobachtungen des täglichen Lebens“.

Ludwig Orel singt seit seinem neunten Lebensjahr bei den Chorknaben der Pfarrgemeinde St. Magdalena unter der Leitung von Toni Rotter. Im Alter von sieben Jahren begann er mit dem Klavierspiel, ein paar Jahre später entdeckt er die schier unendlichen Möglichkeiten der Orgel. Seit seinem elften Lebensjahr begleitet Ludwig Orel die Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche. Mit zwölf Jahren absolvierte er die Prüfung D zum „Nebenamtlichen Kirchenmusiker“ mit der Note sehr gut als jüngster Teilnehmer, der jemals in der Diözese Bamberg geprüft wurde. In diesem Jahr nahm Ludwig Orel sowohl am Regional- als auch am Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ teil und konnte dabei jeweils die maximale Punktzahl erreichen. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ im Mai 2015 war er 1. Preisträger im Fach Orgel, Altersgruppe 3. In den Begründungen zum Vorschlag als Kulturförderpreisträger wurde Ludwig Orels Fähigkeit „zum mehrstimmigen Denken und analytischen Hören“ hervorgehoben.

Die Preisverleihung wird am 24. Oktober stattfinden. Zu der öffentlichen Festveranstaltung sind alle Bürgerinnen und Bürger sowie alle Freunde von Kunst und Kultur eingeladen.

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