Herzogenaurach kurbelt die Bewegung im Alltag an

HERZOGENAURACH - „Auf die Beine. Fertig. Los“, will eine neue Kampagne der Stadt für mehr Bewegung der Bürger im Alltag sorgen. Die Kommune will sich mit diesem Modellprojekt als „gesunde Gemeinde in einem gesunden Landkreis“ positionieren, unterstrich Bürgermeister German Hacker.

Der - natürlich behelmte - Radfahrer German Hacker gehört in Herzogenaurach längst zum Stadtbild. „Ich mache viele meiner Diensttermine per Rad“, geht er schon lange mit gutem Beispiel voran. Und setzt fast ein wenig verschmitzt nach: „Ich habe nicht die Zeit, um Auto zu fahren.“ Beim jetzigen Modellprojekt wird er von seiner Mitarbeiterin Judith Jochmann unterstützt. Ihr Credo: „Wir starten nicht bei Null.“

Spätestens ab heute werden Herzogenauracher Einpendler an den Ausfallstraßen von metergroßen Bannern empfangen. Darauf in dicken weißen Lettern Mutmacher-Sprüche wie „Unsere Sportschuhe sind nicht für das Autofahren gemacht“, „Sport wagen statt Sportwagen“ oder „Bewege dich, nicht dein Auto. Deiner Gesundheit zuliebe“.

Aber auch die Schüler-Eltern sind im Visier der Bewegungskampagne. Deshalb tapezierte der Bauhof knallrote Plakate mit der dort verewigten, hoffentlich aufrüttelnden Ermahnung: „Wer fit sein will, sitzt nicht im Eltern-Taxi“.

Die Staus und das Verkehrschaos vor praktisch allen Herzogenauracher Schulen sind dem Stadtoberhaupt schon lange ein Dorn im Auge. Hacker rät den chronisch unter Zeitdruck stehenden Eltern, ihre Kinder nicht bis unmittelbar vor das Schulhaus zu chauffieren. „Man kann die Kinder ja schon ein paar hundert Meter vorher aussteigen lassen.“ Dann spare man sich auch die höchstwahrscheinlich zeitraubende und oft vergebliche Parkplatzsuche.

Die jetzt gestartete Kampagne will zeigen, dass man auch mit kleinen Schritten große Wirkung erzielen kann. Zusätzlich zu den aufgehängten Bannern und 100 Plakaten werden 5000 kleine Klappkarten verteilt. Diese gibt es nicht nur im Rathaus und bei der Tourismuszentrale, sondern auch in Schulen und Kindergärten.

Die vielfarbigen Karten enthalten nicht nur kluge Sprüche wie „Bewegung schüttet Glückshormone aus“ oder Sport fördere die Konzentrationsfähigkeit. Außer Ermahnungen wie „Treppen statt Aufzug“ gibt es Gutscheine für Erstklässler, die ein Jahr kostenlos Mitglied in einem Sportverein werden können. Dazu noch der Gutschein für den um 25 Prozent reduzierten Eintritt im Atlantis-Bad.