Herzogenaurach: Letzter Tanz im alten Schlosshof

HERZOGENAURACH - Das 43. Altstadtfest, voraussichtlich das letzte mit dem alten Schlosshof vor dem Abriss des 1960er-Jahre-Trakts des Rathauses, wurde von zahlreichen Organisatoren aus Vereinen und Stadt bei ausgezeichnetem Wetter erneut stimmungsvoll gestaltet. Begegnungen, Freunde zu treffen, Musik aller Stilrichtungen zu hören und originelle Aktionen der Vereine sorgten für ein fröhliches Bild. Neu, und für manchen befremdlich: das intensivierte Sicherheitskonzept.

Lieblingsschlager wie "Volare"? Kommen jedenfalls. Tänzchen auf dem Marktplatz oder vor dem Ratskeller? Immer mal wieder zu sehen. Menschen auf den Bänken, singend, wippend, Arme schwenkend. In lauen Frühlingsnächten herrschte auf den Hauptbühnen, dem Marktplatz und im Schlosshof während dreier Festabende ausgelassene Stimmung.

Einheimische und Gäste aus Wolfsberg in Kärnten, aus dem Landkreis und der Metropolregion feierten ein friedliches Fest – meistenteils jedenfalls (siehe Polizeibericht).

Den Marktplatz bespielten professionell die vielen Bands der Stadtjugendkapelle mit Herzophonics, SJK Seniorband, Bläserphilharmonie und Ehemaligen. Am Freitagabend gastierten die Moskitos um Frontmann Harry Neubauer mit ihrem Programm von 70er- und 80er-Jahre Songs.

Den Sommer genießen: Besucher des 43. Altstadtfestes in Herzogenaurach © Fotos: Athina Tsimplostefanaki

Im Schlosshof, bewirtschaftet von den Handballern, musikalisch betreut von der Musikinitiative (MIH), betraten nach der Band 42 Radar, die deutsche Texte singen, Great Beyond die Bühne. Sie zogen das Publikum auch mit ungewöhnlichen Songs von Sinead O’Connor an.

Mit Gitarrenklängen von Acoustec oder Smiley Thomas Schönfelder begann der Samstag vor kleinem Publikum im Schlosshof, wurde voller bei Six to Real mit Pascal Tritthart und laut bei Purple Mania, eine Formation um Alex Bucher, die ausschließlich Klassiker von Deep Purple spielt.

Großer Andrang herrschte auf den Abendact mit den Lokaltmatadoren der MIH, Faded Glory mit Sänger Bernd Wilfer, die Klassiker der Ära des Rock von Pink Floyd, Queen oder Phil Collins coverten und Riesenstimmung zauberten. Mit Unmutsbekundungen ("das hat’s doch früher nicht gebraucht") wurde der von Zeit zu Zeit verhängte Einlassstopp der Sicherheitswacht bedacht. Von Seiten der Polizeiinspektion Herzogenaurach wurde begründet, der Schlosshof sei zwischenzeitlich äußerst überfüllt gewesen. Die Sicherheitskräfte der Firma "Protego" liefen größtenteils zu zweit auch Streife auf dem Altstadtfest. Überdies war erstmals ein Vertreter des lokalen Sicherheitsdienstes unterwegs. Nach terroristischen Anschlägen 2016 mussten sich Kommunen diesem Thema stellen.

Bis zur Stunde vermeldeten polizeiliche und städtische Ansprechpartner keine schwerwiegenden Vorkommnisse. Für Aufsehen sorgte allerdings in der Samstagnacht ein Einsatz von Rettungskräften, die eine kollabierte Person über den Marktplatz transportierten. Den Marktplatz, eines der "Epizentren" des Klangs, rockten Die Nachtschicht um Hansi Lorenz, seit Jahren bewährte Partyband mit Ohrwürmern wie "Sweet home Alabama". Vielfältig-klassisch auch heuer das kulinarische Angebot zwischen Schnitzelsandwich, Cevapcici und Makrele. Feierstimmung herrschte an vielen Plätzen, die beiden Mannschaften des 1. FCH feierten ihren Doppelaufstieg. An der Wolfsberger Bude musizierten Peter Flöher, Norbert Aichholzer und Bernhard Schwab noch spät nachts.

Zur Mittagszeit am Sonntag füllte sich die Stadt erneut. Besucher kamen zum Schmausen, Shoppen und Leute sehen.

Bildergalerien vom Altstadtfest unter www.nordbayern.de/herzogenaurach