Herzogenaurach: Mäuse tanzen in St. Magdalena

27.7.2017, 14:00 Uhr
Herzogenaurach: Mäuse tanzen in St. Magdalena

© Foto: Welker

Die Komposition des Musicals stammt von Eric Mayr, der das ursprüngliche Singspiel mit seiner Frau Ursula verfasste. Rund eineinhalb Monate hatten die rund 40 jungen Protagonisten geprobt.

Für Magdalena Schröder und Johanna Novotny macht das Musical auf jeden Fall Spaß. "Unsere Aufgabe ist immer, eine Maus zu bleiben!", meinen sie nur und grinsen in ihrem Kostüm. Damit sich die Anstrengungen auch auszahlen, wurde das Musical am Freitagabend und am Sonntagnachmittag aufgeführt. Außerdem wechselte die "Besetzung" für die beiden Aufführungen durch, so hatten die Mädchen und Jungs die Möglichkeit, sowohl als Maus, aber auch als Katze aktiv zu werden.

Zu Beginn des Musicals erobern sich die Mäuse die Kirche und beschließen, dort zu wohnen. Vor ihren Streichen ist niemand sicher, die ganze Kirche dient ihnen als Bühne. Obwohl sie klassische Musik nicht so sehr lieben, tanzen sie zu einem Stück aus Mozarts Zauberflöte durch den Gang, während Toccata und Fuge in D-Moll von Bach als störend empfunden wird. Auch Telemann und Buxtehude sind nicht so ihre Sache.

Da sie auf diese Orgelmusik sehr gut verzichten können, sabotieren sie die Orgel und demontieren die Orgelpfeifen, die dann in den Kirchenraum geworfen werden. Aber keine Angst, es handelt sich nur um Attrappen aus Schaumstoff, die da von der Empore in das Kirchenschiff fliegen.

Damit haben die Mäuse aber den Bogen überspannt, Pfarrer, Mesner, Organist, Kaplan und Kirchenpflegerin schmieden gemeinsam mit der Gemeinde Pläne, wie sie die Plagegeister wieder loswerden könnte. Sie sind ganz einfach zu frech und machen auch zu viel Lärm.

Aber teuer soll es auch nicht sein, Katzen sind hier ideal, die könnten die vielen Mäusen vertreiben. Aber Mäuse sind eben schlau und erfindungsreich, überlassen lieber das Feld den Samtpfoten und ziehen auf der Suche nach einer passenderen Heimat weiter in die Welt. Für die Aufführung waren viele Vorbereitungen und Unterstützer notwendig, so für das Einproben. Für die Regie zeichnete Meriel Brütting verantwortlich, die ihr theaterpraktisches Studium in den Niederlanden absolviert hat.

Brütting ist Teil des freien Theaterkollektives Berlocken und inszeniert Theaterstücke und Performances mit Menschen aller Altersgruppen. Als Nächstes wird sie am Stadttheater Fürth mit dem Jungen Ensemble zusammenarbeiten. Da sie durch Großeltern und Familie schon lange mit der Stadt Herzogenaurach verbunden ist, hat sie die Aufgabe gerne übernommen.

Aber auch das Anfertigen der Kostüme und das Einkleiden waren aufwendig. Die Kostüme entstanden unter der Federführung von Barbara Meerwald, einer Bühnen- und Kostümbildnerin, die an verschiedenen Häusern für Oper, Schauspiel und Ballett im In- und Ausland tätig war. Unter anderem entwarf sie Ausstattungen für das Staatstheater in Nürnberg, das Hebbel-Theater in Berlin, die Oper in Bonn, das Théâtre Royal de la Monnaie Bruxelles und die Greek National Opera. Ihre drei Söhne singen bei den Chorknaben mit und waren etwa am Freitag als Katzen im Einsatz.

Für die musikalische Unterstützung sorgten Lena Webermann (Geige), Carolina Widuch (Querflöte), Ludwig Orel (Bass und E-Piano) sowie Toni Rotter (Orgel).

Die zahlreichen Zuhörer applaudierten herzlich zu der gelungenen Aufführung.

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