Herzogenauracher Kroaten als glückliche Verlierer

15.7.2018, 20:15 Uhr
Herzogenauracher Kroaten  als glückliche Verlierer

© Fotos: Uli Schuster

Sie haben aber auch ein "geiles Spiel" gesehen, wie es einer der gut 150 Zuschauer im Vereinsheim des KSV Croatia kommentierte. Dichtgedrängt saßen oder standen sie und verfolgten, wie ihre Mannschaft und die Blauen aus dem viel größeren Frankreich sich ein ebenso torreiches wie spielerisch starkes, vor allem offenes Spiel lieferten.

Und danach wurde lautstark gesungen. Klar, man ist "zufrieden", so Club-Vorsitzender Peter Loncar. Der zweite Platz in so einem Turnier für ein so kleines Land, das sei toll. Und das Ergebnis geht in Ordnung, so fanden es die meisten - auch wenn Modric und Co. die bessere Anfangsphase erwischt hatten - bis zum Eigentor des Torjägers Mario Mandzukic.

Aber auch davon haben sie sich nicht lange die Laune verderben lassen im Vereinsheim an der Langenzenner Straße. Als Perisic der Ausgleich gelang, schien alles wieder möglich. Der umstrittene Handelfmeter wurde beim KSV dann eher verhalten hingenommen, die Fans stützten ihr Team mit Schlachtgesängen, nachdem Griezmann zur französischen Führung verwandelt hatte.

Herzogenauracher Kroaten  als glückliche Verlierer

© Foto: Uli Schuster

Dann kam der Durchhänger der Kroaten, emotionale Tiefen und auch wieder Höhen im Clubheim, denn Mandzukic ließ mit seinem zweiten Tor, diesmal ins richtige Netz, das Ergebnis mit 2:4 nicht ganz so spielwidrig hoch ausfallen, als es lange schien. Gespannte Gesichter während der kroatischen Schlussoffensive, Stolz lösste nach dem Schlusspfiff schnell die Trauer ab.

Dass während der Herzogenauracher Sommerkerwa der Verein überhaupt geschlossen fernsehen konnte, verdankt er sechs Mitarbeiterinnen der Stadt. Bea Wirth, Andrea Pöltl, Katja Heil, Tanja von Jagemann, Bettina Geyer-Hildel und Felicitas Fischer lösten Peter Loncar und sein Team am Kirchweih-Stand ab und übernahmen den Cevapcici-Verkauf. Eine Geste, für die der Vereinsvoritzende gerührt dankte. Und auch für den Zuspruch, den die Herzogenauracher Kroaten vor dem Spiel von "gefühlt 2000 Leuten" erfahren hatten.

Keine Kommentare