Hilfe für die Polizei

6.10.2017, 19:14 Uhr
Hilfe für die Polizei

© Foto: Andreas Gebert/dpa

Sicherheitswachten bestehen bereits in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Ansbach, Schwabach und Roth – mit durchwegs guten Erfahrungen, so Hacker. Es handelt sich dabei um geeignete Bürgerinnen und Bürger "mit Verantwortungsbereitschaft und Zivilcourage", wie es in einem Flyer des Bayerischen Innenministeriums heißt.

Mitglieder der Sicherheitswacht sollen die Polizei unterstützen und Ansprechpartner sein. Sie sollen laut Flyer "präventiv arbeiten und durch ihre Anwesenheit Störungen wie zum Beispiel Vandalismus oder Straßenkriminalität verhindern".

Wilhelm Wölfel, Leiter der Herzogenauracher Polizeiinspektion bringt es in einem Schreiben an die Stadt auf den Punkt: "Der sich ausbreitenden Unkultur des Wegschauens soll durch die freiwillige und ehrenamtliche Einbindung verantwortungsbewusster Bürger begegnet werden."

Bürgermeister Hacker erklärt dazu, dass Kommunen mit über 20 000 Einwohnern dieses Angebot nutzen können — auf Kosten des Freistaates Bayern. "Die Stadt zahlt dafür nichts, das läuft alles unter Polizeihoheit", so Hacker. Auch die Auswahl der Sicherheitswacht-Mitarbeiter übernimmt die Polizei und bereitet sie in Schulungen auf ihre Tätigkeit vor. Mindestens fünf Stunden monatlich müssen Bewerber dafür aufwenden — ehrenamtlich, es gibt lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung.

In Herzogenaurach könnte sich Wölfel beispielsweise einen Einsatz an neuralgischen Punkten wie am Busbahnhof oder am Schütt-Parkdeck vorstellen, um Sachbeschädigungen, Graffitischmierereien oder Fahrraddiebstähle zu verhindern. Auch German Hacker meint, dass eine erhöhte Sozialkontrolle in der Innenstadt nicht schaden könnte. Wölfel sieht in der Sicherheitswacht "eine sinnvolle Ergänzung der Polizei-Präsenz", auch bei öffentlichen Veranstaltungen wie Altstadtfest oder Kirchweih.

Die Befugnisse der Mitarbeiter sind dabei klar begrenzt: Sie dürfen — wie jeder Bürger — einen auf frischer Tat ertappten Straftäter bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Zudem dürfen sie Personen anhalten, sie befragen und ihre Personalien feststellen, wenn dies zur Gefahrenabwehr notwendig ist. Und sie können einen Platzverweis erteilen. Bürgermeister Hacker unterstützt Wölfel, der eine Sicherheitswacht in Herzogenaurach für "erstrebenswert und sinnvoll" hält. Der Planungsausschschuss soll dem Stadtrat deshalb das Okay für die Errichtung einer solchen empfehlen.

Keine Kommentare