Hitzewelle machte sogar Äthiopiern zu schaffen

OBERREICHENBACH - Hitzerekord beim 12. Tanzenhaider Weiherlauf am Sonntag in Oberreichenbach: Bereits um 9 Uhr früh zeigte das Thermometer satte 30 Grad im Schatten, und das Quecksilber sollte bis zum Start des Hauptlaufes um 10.15 Uhr noch steigen. Offenbar kein Grund für etablierte Langstreckenläufer, auf schattige Distanz zu gehen.

„Das geht schon“, meinte Oskar Schneider, sonst auch überall am Start, wo sich die Läuferelite trifft; am Sonntag gleichwohl war Schneider einer der vielen Helfer um Organisator Peter Meier, der Tipps geben konnte. Logisch, viel Trinken, sei angesagt, wenn möglich im Schatten (den gibt es aber beleibe nicht überall) laufen, sowieso leichte Kleidung.

Kürzer gemacht haben die Mannen um Meier von der Laufsportgruppe des SC Oberreichenbach die Strecken nicht, stattdessen hat man die Läufe um eine halbe Stunde nach vorne verlegt und sorgte man mit zahlreichen Eimern mit frischem Wasser für Erfrischung. Wem dies nicht reichte, der konnte unter die Dauerdusche der Feuerwehr.

Üblicherweise verlangt man eine Startgebühr, zwei, fünf und acht Euro, die ganz neu in Oberreichenbach angekommenen Flüchtlinge aus Äthiopien brauchten freilich nichts berappen. Ehrensache, schließlich mussten sie zum Laufen bei den für sie vermeintlich doch recht angenehmen Temperaturen nicht lange gebeten werden. Doch ausgerechnet einer der beiden Ostafrikaner zählte zu den zwei Hauptläufern, die aufgeben mussten. Er kollabierte und musste in die Klinik nach Erlangen gebracht werden, kehrte aber noch am gleichen Tag nach Oberreichenbach zurück. Des Rätsels Lösung: Er ist Moslem und war im Fastenmonat offenbar nicht bei vollen Kräften.

Im Angebot standen auch heuer wieder eine acht Kilometer lange Walkingstrecke am Felsenkeller, den Wiesen und vielen Weihern vorbei, ein drei Kilometer langer Hobbylauf, 500 Meter konnten die Bambinis zurücklegen, zehn Kilometer lang war der Hauptlauf. Mit insgesamt 142 Startern lag man dennoch deutlich unter der Zahl des Vorjahres, als es ebenfalls extrem heiß gewesen war.

Der Weltklasse-Triathlet Sven Sundberg hatte im vergangenen Jahr den Hauptlauf mit einer Zeit von 35:09 gewonnen; heuer setzte sich Andreas Raber aus Falkendorf (38:50) an die Spitze, bei den Frauen siegte Titelverteidigerin Kerstin Lutz vom TSV Burghaslach (45:00).

Übrigens: Älteste Teilnehmerin im Hauptlauf war die 73-jährige Ruth Schlager vom TSV Neustadt; Alisa Fechna aus Oberreichenbach mit drei Lenzen im Bambinilauf die jüngste.