Höchstadt: Bald erste Patienten auf der Intensivstation

13.7.2018, 15:12 Uhr
Durch den Anbau bekommt das Kreiskrankenhaus mehr Fläche – mehr als die bisherigen 80 Betten sind dennoch nicht geplant. Foto: Horst Linke

Durch den Anbau bekommt das Kreiskrankenhaus mehr Fläche – mehr als die bisherigen 80 Betten sind dennoch nicht geplant. Foto: Horst Linke

In Zukunft haben die "schweren Fälle", die im Höchstadter Krankenhaus ankommen, kurze Wege: Denn die Intensivstation zieht vom Ober- ins Erdgeschoss um, ist dann direkt neben der Einlieferung.

Im Erdgeschoss findet sich auch die neue Endoskopie. "Das ist wichtig, wenn ein eingelieferter Patient zum Beispiel stark blutet und sofort untersucht werden muss", sagt Albert Prickarz, der kaufmännische Leiter des Kreiskrankenhauses.

Bis jetzt verfügte die Intensivstation von St. Anna über vier Betten, künftig werden es sechs sein. "Bisher hat unsere Station alle Anforderungen erfüllt, die sie erfüllen muss, aber es ging eben beengt zu", so Prickarz. Und immer wieder musste sich das Höchstadter Krankenhaus auch bei der Leitstelle "abmelden", da die Intensiv-Kapazitäten ausgeschöpft waren und man keine weiteren intensivpflichtigen Patienten aufnehmen konnte.

Der kaufmännische Leiter des Kreiskrankenhauses, Albert Prickarz, steht in einem der neuen Endoskopie-Räume, die medizinischen Geräte sind bereits an der Decke installiert.

Der kaufmännische Leiter des Kreiskrankenhauses, Albert Prickarz, steht in einem der neuen Endoskopie-Räume, die medizinischen Geräte sind bereits an der Decke installiert.

Was die Hygiene im neuen Krankenhausteil betrifft, würden die momentan geltenden Vorschriften sogar übertroffen. Das sei nötig, erklärt Albert Prickarz. Denn diese würden sich mittlerweile sehr schnell ändern, andernfalls müsste man auf den modernisierten Stationen bald wieder nachsteuern.

Für Quarantäne-Fälle, etwa Patienten mit dem MRSA-Keim, ist die neue Intensivstation durch Isolationsschleusen ebenfalls vorbereitet. Und auch sonst ist die neue Station für alle Eventualitäten gewappnet — "außer beispielsweise für schwerst Brandverletzte oder Patienten mit Erkrankungen wie etwa Ebola", so der kaufmännische Leiter.

Die Intensivschwestern werden von ihrem Stützpunkt aus mittels Fenster alle Patientenzimmer im Blick haben, direkt neben ihrem Stützpunkt findet sich ebenfalls der Aufwach- und Intermediate Care-Raum. Hier werden drei, im Notfall vier, Patienten direkt nach ihrer OP untergebracht "oder auch solche, die nicht mehr intensivpflichtig sind, die man aber noch etwas genauer im Auge behalten will, bevor sie auf Normalstation verlegt werden", so Prickarz.

Im Untergeschoss laufen ebenfalls noch Bauarbeiten. In Zukunft finden sich hier die Umkleiden, ein nun zentralisiertes Materiallager, ein Labor, Werkstatträume.

Ab Mitte August ist der Umzug geplant, ab Ende August könnten schon Patienten auf der neuen Intensivstation betreut werden, meint Prickarz.

Weiter geht es dann mit dem zweiten Bauabschnitt: Entstehen wird in diesem eine neue Zentralsterilisation, die Stationen werden modernisiert, für die Verwaltung werden Räume im vierten Stock hergerichtet. Die Außenanlagen sind ebenfalls an der Reihe, die Spitaleria zum Beispiel bekommt eine Terrasse.

Mehr als die bisherigen 80 Betten wird das Kreiskrankenhaus übrigens auch nach der Erweiterung nicht haben, aber die Stationsräume werden anders aufgeteilt sein. Bei den Bauplänen war deshalb von Anfang an explizit von Maßnahmen zur Strukturverbesserung die Rede. Kosten wird der Umbau rund 18 Millionen Euro.

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