Höchstadt: Chefarzt rät zur Grippeimpfung

25.10.2017, 09:00 Uhr
Höchstadt: Chefarzt rät zur Grippeimpfung

Erkältungskrankheiten mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen nehmen zurzeit dramatisch zu, aber eine echte Grippe sei noch nicht registriert worden. "Wir erwarten aber einen harten Winter", sagt Dr. Martin Grauer. Der Internist und Infektiologe erklärt, wie er das meint: "Je kälter es ist, desto leichter finden Grippeviren im Menschen abgekühlte Bereiche, wo sie sich gut vermehren können."

Eine echte Grippe wird durch das Influenza-Virus ausgelöst, daher auch der Name Influenza. Ganz typisch für eine Grippe ist, dass die Symptome plötzlich auftreten. Der Infekt beginnt mit Frösteln und starkem Krankheitsgefühl. Dazu kann Fieber bis zu 40 Grad kommen. Ein Grippevirus sei "richtig aggressiv". Diese Erkrankung sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Jährlich sterben bis zu 2000 Menschen daran, das sei fast so viel wie im Straßenverkehr, gibt der Internist zu bedenken. "Das nehmen wir ernst."

Höchstadt: Chefarzt rät zur Grippeimpfung

© Foto: Reuter

Er rät daher vor allem Menschen, die im medizinischem Bereich arbeiten, wie Ärzten, Krankenschwestern, Altenpflegern dringend zur Grippeschutzimpfung. Aber auch für Leute, die viel öffentlich unterwegs sind, sei es sehr sinnvoll. Auch Menschen ab 60 Jahre sollten sich seiner Meinung nach impfen lassen, da das Immunsystem mit zunehmenden Alter und auftretenden Begleiterkrankung schwächer werde. Ferner sollten sich Schwangere und chronisch Kranke, vor allem jene mit chronischen Atemwegserkrankungen, gegen Grippe wappnen, sagt Dr. Grauer.

Der Mediziner kennt die Vorbehalte vieler Menschen gegen die Impfung. Doch die seien meist subjektiv. Eine Grippeschutzimpfung helfe natürlich nicht gegen eine fieberhafte Erkältung. Wenn jemand nach einer Impfung hustet und schnieft, dann heiße es, es habe nicht geholfen. Vielmehr liege die Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung bei rund 90 Prozent, abhängig vom Serum. Auch komme es in der Regel kaum zu Nebenwirkungen, aber natürlich sei es nicht völlig ohne Risiko. "Aber das ist bei Alkohol auch so", macht Grauer deutlich.

Der Internist wird sich noch diese Woche selbst gegen Grippe impfen lassen und seinem Personal legt er das ebenfalls ans Herz. Wer sich für eine Schutzimpfung entscheidet, der kann zu seinem Hausarzt gehen oder beispielsweise auch ins Kreiskrankenhaus St. Anna in Höchstadt.

Dort gibt es am Mittwoch von 15 bis 15.45 Uhr und Freitag von 13 bis 14 Uhr eine Impfsprechstunde. "Die Leute, die sich impfen lassen wollen, sollten aber gesund sein und möglichst ihren Impfpass mitbringen", so Dr. Grauer. Eine Anmeldung sei im Krankenhaus aber nicht nötig.

Keine Kommentare