Höchstadt: Ein Flachdach am Rand der Altstadt?

26.3.2019, 16:22 Uhr
Höchstadt: Ein Flachdach am Rand der Altstadt?

© Foto: Katrin Bayer

Zu Beginn der Sitzung schauten sie sich die Örtlichkeit an. Unweit des NKD soll, so plant es der Bauwerber, eine etwas zurückgesetzte Scheune abgerissen werden. Entstehen soll stattdessen ein Gebäude mit drei Wohnungen. Damit dieses nicht zu hoch wird und außerdem die oberste Etage voll genutzt werden kann, soll oben drauf kein Sattel-, sondern ein Flachdach.

Das allerdings gefällt Irene Häusler (Junge Liste) gar nicht: "Wir sind hier in der Innenstadt und da finde ich es nicht gut, wenn zwischen den ganzen Satteldächern ein Flachdach entsteht", kritisierte sie.

Die anderen Ausschussmitglieder wollten diese Einschätzung so nicht stehen lassen. Alexander Schulz (CSU) beispielsweise wandte ein, dass es auch in der Umgebung des Bauprojektes bereits Flachdächer gebe. "Außerdem sind wir doch für Nachverdichtung und es ist auch nachvollziehbar, mit einem Flachdach zu planen, wenn dadurch im obersten Stockwerk Platz für eine ganze Familie entsteht."

Der stellvertretende Bürgermeister Günter Schulz, der die Sitzung für den erkrankten Gerald Brehm leitete, erinnerte zudem daran, dass auch das Wohn- und Geschäftshaus am Vogelseck ein Flachdach habe. "Und das liegt noch mehr in der Innenstadt", so der Sozialdemokrat. Der Bauherr soll nun die Zustimmung der Nachbarn einholen und den Plan dann nochmals vorlegen.

Zu entscheiden hatte der Ausschuss in der Sitzung über eine "gigantische Anzahl von Bauanträgen", so die Beobachtung von Sitzungsleiter Schulz. Unter anderem genehmigten die Lokalpolitiker den Antrag eines Kfz-Betriebs, in der Bahnhofstraße 1 eine Lagerhalle für Ersatzteile errichten zu dürfen. Gebilligt wurde auch der Wunsch eines Vollerwerbs-Landwirts, im Außenbereich von Saltendorf eine Unterstellhalle bauen zu dürfen. Dies sei dringend nötig, um den Betriebsablauf des Hofes, der Ackerbau und Milchviehhaltung betreibt, aufrechterhalten zu können. Für die Halle müssen rund 250 Quadratmeter Wald gerodet werden.

Neben der A 3 soll auf der Gemarkung Etzelskirchen ein Mobilfunkmast entstehen (45 Meter Mast plus Sockel). Der Ausschuss stimmte dem Bau zu — allerdings soll zuvor die Frage von Irene Häusler abgeklärt werden, ob die Bauherren berücksichtigt haben, dass die A 3 verbreitert werden soll oder ob nach dem sechsspurigen Ausbau der Abstand zwischen Autobahn und Mast zu gering ist.

Gewidmet wurden in der Sitzung ebenfalls die Straßen im Baugebiet "Etzelskirchen-West": Sie heißen Schleienstraße, Zanderstraße, Wels-straße, Hechtsprung und Karpfenstraße. KATRIN BAYER

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