Höchstadt: Fast barrierefrei in die Kirche St. Georg

HÖCHSTADT - Ein lang gehegter Wunsch vieler Besucher der Stadtpfarrkirche ging in Erfüllung. Im Zuge der Kirchenrenovierung wurde der Eingangsbereich von St. Georg so gestaltet, dass jetzt auch Menschen mit Gehhilfen oder in Rollstühlen auf lästiges Treppensteigen verzichten können, um in den Kirchenraum zu gelangen.

Wie Dekan Kilian Kemmer erläutert, ist bei den Umbauarbeiten neben der modernen Glaswindfangkonstruktion ein barrierefreier Zugang über ein elektrisches Hub- und Senksystem installiert worden. Für Kemmer bleibt allerdings ein Wermutstropfen: Aus denkmalpflegerischen und bau-statischen Gründen sei nur diese Lösung in Frage gekommen, die jedoch trotz der Kosten von mehr als 20 000 Euro ein selbstständiges Handeln der betroffenen Person nicht zu 100 Prozent möglich macht.

Zum einen gibt es noch eine geringfügige Schwelle zum Hauptportal. Die historische Kirchentür öffnet sich auch nicht automatisch und die Hebebühne muss aus Gewährleistungs- und Haftungsgründen immer auch von einer Begleitperson bedient werden. "Dabei werden wohl alle Kirchenbesucher behilflich sein, damit ein reibungsloser Zugang für die betroffenen Personen in St. Georg für Gottesdienste und Konzerte möglich ist", meint Kilian Kemmer.

"Um Unterstützung zu bitten und darüber auch ins Gespräch zu kommen, stellt den positiven Nebeneffekt in einer durch die digitalisierten Schreibprioritäten immer sprachloser gewordenen Gesellschaft dar", hofft der Dekan. Als erste benutzte an den Weihnachtsfeiertagen den neuen Zugang in die Kirche eine junge Frau, die von Geburt an im Rollstuhl sitzt. Sie trug in der Christmette bezeichnender Weise das Kind in der Krippe zum Altar.