Höchstadt: Flotter Slalom mit Blickführung

23.4.2018, 11:57 Uhr
Höchstadt: Flotter Slalom mit Blickführung

© Foto: Niko Spörlein

"In den vergangenen 15 Jahren haben über 1000 Motorradfahrer am Sicherheitstraining der Gebietsverkehrswacht teilgenommen", sagte der Chef der Höchstadter Verkehrswacht, Siggi Nürnberger.

Nürnberger ist selbst passionierter Biker mit einer "dicken Maschine" und betonte, dass er für diesen Trainingstag für erfahrene und weniger erfahrene Motorradfahrer überhaupt keine Werbung mehr machen müsse. Das Angebot sei zum "Selbstläufer" geworden, zu dem heuer über 100 Biker aus der ganzen Region, aus Nürnberg, Bamberg, Fürth, Erlangen und Forchheim kamen, um für die neue Motorradsaison gerüstet zu sein.

Dies sei auch wichtiger denn je, so Nürnberger. Schließlich standen die meisten Bikes den Winter in der Garage, denn viele haben ihre Maschine mit einem Saisonkennzeichen angemeldet, das in den meisten Fällen von Anfang April bis Ende Oktober gilt. Zudem lockt das unerwartet schöne Wetter momentan viele Biker auf die Straßen. "Aber Vorsicht!", sagte Nürnberger. Denn der Fahrer selbst und seine kräftige Maschine müssten auch entsprechend fit sein.

Zunächst sollte man sein Fahrzeug auf Sicherheit überprüfen: Reifendruck, Bremsen, Ketten, Blinker — beim Frühjahrsputz der Maschine könne man so manche Schwachstelle entdecken. Der Fahrer selbst sollte ebenfalls gerüstet sein, konditionell genauso wie in der Fahrpraxis, womit man beim jährlichen Fahrsicherheitstraining der Höchstadter Verkehrswacht wäre. Die "Oberaufsicht" bei den verschiedenen Übungen hatte Fahrlehrerin Heike Striegel, die auch auf gute und gut sichtbare Schutzkleidung aufmerksam machte. Einst war es nämlich verpönt, wenn man als Motorradfahrer in einer hellgelben Warnjacke daherkam. Das ist es inzwischen zum Glück nicht mehr, viele Motorradfahrer tragen eine Warnweste, gegebenenfalls sogar einen grellgelben Helm, denn oft werden Biker auf ihren Maschinen von Autofahrern übersehen, auch ihre Geschwindigkeit wird oft falsch eingeschätzt.

"Nicht mit Angst fahren, aber mit einer gehörigen Portion Respekt", meinten Andreas Jungmann und Thomas Nürnberger, die am Samstag den langsamen und flotten Slalom überwachten. "Flott zu fahren geht natürlich leichter", langsames Fahren, sicheres Beherrschen der Maschine bis fast zum Stand sei schwierig, für viele Verkehrssituationen aber wichtig. "Und natürlich die Blickführung, an die man immer wieder erinnern muss", so Jungmann.

Fahren in Schräglage

Die Blickführung ist eine Art psychologischer Moment, nicht nur beim Motorradfahren: Man fährt dorthin, wohin man schaut. Das wurde beispielsweise beim engen Wendekreis und beim langsamen Slalom geübt. Der Lenkimpuls wurde trainiert, das Fahren in Schräglage auch.

Bremsen, Hindernissen ausweichen und Geschicklichkeitsübungen standen neben einer halbstündigen theoretischen Unterweisung ebenfalls auf dem Programm. Genauso wie das richtige Verhalten, wenn einmal der Ernstfall eines Sturzes eintreten sollte. Notarzt Roland Maeumbaed und der Chef des BRK Höchstadt, der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Peter Baierl, frischten die Kenntnisse in Erster Hilfe auf und zeigten die Handhabung mit dem Defibrillator.

Über die Ausrüstungsvorschriften, die Fahrzeugtechnik und die Fahrzeugbeschaffenheit unterrichtete die Dekra. 15 Helfer der Verkehrswacht Höchstadt kümmerten sich um die Administration. Siggi Nürnberger und Jochen Meier dankten abschließend Torsten Czapka (Baxter) und Gerald Fischer (medwork), die ihre Betriebsgelände kostenlos zur Verfügung stellten.

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