Höchstadt: Jetzt wird die Holperpiste platt gemacht

19.12.2018, 06:57 Uhr
Höchstadt: Jetzt wird die Holperpiste platt gemacht

© Archivfoto: Ralf Rödel

Die Steinwegstraße, die vom Stadttor an der Stadtpfarrkirche vorbei bis zum Vogelseck verläuft, ist ein heißes Pflaster: Wer hier wohnt, befürchtet schon lange, dass ihn das noch teuer zu stehen kommt. 30 Jahre lang gab es offene Rechnungen, die niemand bezahlen wollte.

Gleichzeitig ist der Zustand der Straße untragbar geworden, da sind sich im Stadtrat alle einig. CSU-Frakionssprecher Alexander Schulz bezeichnete es deshalb als "freudige Weihnachtsüberraschung", dass es jetzt einen Grundsatzbeschluss über den Ausbau gibt. In der Kostenprognose von 3,4 Millionen Euro für den Bauabschnitt II und den Parkplatz "Am Graben" sind die Planungs- und Bauleistungen für Kanal-, Wasserleitungs- und Straßenbauarbeiten berücksichtigt, ebenso wie die Umgestaltung der Grünanlage für den ehemaligen Stadtgraben sowie eine Sanierung der Stadtmauer und eine Straßenbeleuchtung. Der Bauabschnitt I am Vogelseck war bereits im Jahr 2016 in Angriff genommen worden.

Der zweite Bauabschnitt musste warten, weil der Stadtrat eine doppelte Belastung für die Anwohner befürchtete. Alexander Schulz kritisierte in der Stadtratssitzung, die Stadt habe trotzdem ein halbes Jahr Zeit verloren, weil früh klar gewesen sei, dass die Straßenausbaubeitragssatzung abgeschafft wird, die Anwohner in die Pflicht nimmt. Die Vertreter der übrigen Fraktionen wiedersprachen teils heftig. "Es war richtig zu warten, statt für so einen Schrott noch zu zahlen", meinte Bürgermeister Gerald Brehm. Günter Schulz (SPD) bezeichnete die Vorwürfe als unverständlich. "Es wäre falsch gewesen, einfach einen Schnellschuss zu machen", sagte er. Die Sanierung solle schließlich besser laufen als die in der Hauptstraße, wo es unter anderem teils heftige Kritik an den Rostkübeln gegeben hatte, die zur Gestaltung gehörten.

Der Bürgermeister rechnet damit, dass die Pläne zum Ausbau der Steinwegstraße im Jahr 2020 in die Umsetzung gehen. Die genauere Ausgestaltung werde in kommenden Stadtratssitzungen konkretisiert. Einstimmig vergab das Gremium den Auftrag für die Planungsarbeiten für den Straßenbau an das Ingenieurbüro Valentin Maier und für die Grünfläche an Landschaftsarchitektin Katrin Nißlein.

Auch die Modernisierung des Freibads hat der Stadtrat weiter vorangetrieben. Im Jahr 2019 steht die Einzäunung einer Ersatzliegefläche an, die zwischen dem Freibad und dem Gelände des Tennisclubs eingerichtet wird. Der Zaun am Kieferndorfer wird erneuert. Außerdem stehen die Installation einer neuen Beregnungsanlage und eines neuen Beach-Volleyball-Felds an, weil das alte aufgrund der neuen Planungen für den Eltern-Kind-Bereich nicht mehr betrieben werden kann. Mittel- bis langfrisig sollen der Bau eines neuen Hallenbads mit Sauna und eine Minigolfanlage eingeplant und ermöglicht werden.

"Das ist für die Zukunft", meinte Bürgermeister Gerald Brehm zur Entscheidung für den Ausbau des interkommunalen Radwegenetzes. Verbindungen von Schirnsdorf und Pommersfelden nach Höchstadt sollen entstehen und von Höchstadt nach Weisendorf. Der Kostenanteil der Stadt Höchstadt an den ersten Planungsleistungen liegt bei rund 121 000 Euro. Zuschüsse sind möglich und müssen abgeklärt werden.

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