Höchstadt macht Mittelschülern den Hof

20.12.2017, 13:00 Uhr
Höchstadt macht Mittelschülern den Hof

© Ulrich Schuster

Sogar der Enkel von Stadtrat Eberhard Ranger hatte in der jüngsten Sitzung des Gremiums ein Wörtchen mitzureden. Wie der Opa berichtete, ärgert der Junge sich nämlich über Fußballtore, die statt einem Netz nur mehrere Stahlstangen haben. Wer die Bälle dort mit voller Kraft hineinschießt, läuft nämlich Gefahr, dass sie abprallen und wiederum den Schützen treffen.

Landschaftsarchitektin Kathrin Nißlein, die im Stadtrat ihre Pläne für eine Neugestaltung des Pausenhofs an der Ritter-von-Spix-Mittelschule mit dem Übergang zum Gymnasium und Doppelturnhalle präsentierte, nahm die Anregung des Enkels gerne auf.

Seit 2011 haben Stadt und Landkreis hier die Generalsanierung des Schulgebäudes, den Neubau der Doppelturnhalle sowie der Mensa und Mittagsbetreuung vorangetrieben. Jetzt ist das Außengelände dran.

"Es gibt Platz zum Toben und zum Ausruhen — je nachdem, wonach sich die Schüler fühlen", sagte Nißlein. Sie hat unter anderem ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen und sechs Toren vorgesehen, ein Areal zum Basketballspielen sowie diverse Klettergerüste. "Chillen" können die rund 600 Mittelschüler auf Bänken und Sitzmauern. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 651 000 Euro für die Außenanalgen im Umgriff der Doppelturnhalle der Mittagsbetreuung und den Schulhof. Der Landkreis übernimmt für den Übergang zwischen Doppelturnhalle und Gymnasium die anfallenden Kosten von rund 85 000 Euro.

Der alte Hartplatz, den die Mittelschüler momentan als provisorischen Pausenhof mitnutzen, wird zu Wohnbaugebiet. Dieser Plan stieß CSU-Stadtrat Franz Rabl, selbst Lehrer an der Mittelschule, sauer auf. "Ich sehe nicht ein, dass wir auf Kosten unserer Schüler diesen Platz verscherbeln", sagt er und begründete damit seine Gegenstimme. Aus den anderen Fraktionen kam deutlicher Widerspruch. "Wohnungsbau braucht auch seinen Raum", meinte Bürgermeister Gerald Brehm. "Wir haben eine der schönsten Mittelschule in Bayern", betonte SPD-Fraktionssprecher Andreas Hänjes. "Jetzt wird sie noch schöner — und ich stehe da voll dahinter." Hier von verscherbeln zu sprechen sei völlig unverständlich, sagte er — woraufhin Rabl diesen Ausdruck zurücknahm. Schulleiter Michael Ulbrich, der ebenfalls im Stadtrat sitzt, betonte die Pläne seien gut mit der Schule abgestimmt.

Für ein schnelleres Internet

Von der Bergstraße in die Hauptstraße. Eigentlich wollte der Stadtrat das neue Nutzungskonzept für das historische Von-der-Saal-Haus mit der Nummer 19 beschließen. Wegen einer Kommunikationspanne konnte der Architekt dem Gremium allerdings keine Detailpläne präsentieren. Er wird dies im Januar in einer Bauausschusssitzung nachholen. Anschließend wird auch entschieden, wie es mit der Scheune weitergehen soll, die zum Komplex gehört. Momentaner Eigentümer ist der Heimat- und Verschönerungsverein.

Der Stadtrat hat den Breitbandausbau weiter vorangetrieben und sich erfolgreich um Bundesmittel zur Förderung der schnellen Internetleitungen beworben. Eine Zusage über Gelder in Höhe von 50 000 Euro liegt inzwischen vor. Deshalb hat das Gremium jetzt den nächsten Schritt getan und das Büro Breitbandberatung Bayern damit beauftragt, den Ausbau des Hochgeschwindigkeitsnetzes weiter umzusetzen. Kostenpunkt: rund 85 000 Euro. Die Differenz trägt die Stadt.

Im geschnürten Paket für schnelles Internet sind auch WLAN-Hotspots

vorgesehen. Da wurde die CSU-Fraktion hellhörig. Sie hatte nämlich Hotspots für die Feuerwehren in den Ortsteilen beantragt. Damals hatte die IT-Abteilung der Stadt davon abgeraten, weil diese Punkte Einfallstore seien für Hackerangriffe. Sprecher Alexander Schulz bat um Klärung.

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