Höchstadt: Oboen-Klänge wie in der Elbphilharmonie

29.7.2018, 15:54 Uhr
Höchstadt: Oboen-Klänge wie in der Elbphilharmonie

© F.: mda

Den Abschluss einer Kirchensanierung kann man kaum besser feiern: Vor Augen und Ohren vieler Hunderter Interessierter, auch politischer und geistlicher Prominenz, gaben Albrecht Mayer und Vital Julian Frey ein festliches Konzert: "Deo Gratias". Beide Musiker sind Stars in ihrer Branche.

Der Oboist hat einen privaten Draht nach Höchstadt: Er ist ein Schulfreund von Höchstadts Dekan Kilian Kemmer. Zusammen habe man auch schon mehrmals den Papst besucht, von Kindesbeinen an viel gemeinsam erlebt.

Entsprechend groß ist die Freude, dass die Sanierung der Kirche so gut wie abgeschlossen ist. Die verbesserte Akustik kam auch gleich zum tragen, denn große Komponisten hielten Einzug in St. Georg. Ob Bach oder Vivaldi, ob Oboe, Cembalo oder Orgel, abwechslungsreich war die Musik allemal.

Mit viel Hingabe und reichlich Präzision agierten die Meister ihrer Kunst. Denn so schön wie Mayer hat sicher noch niemand in der Höchstadter Kirche Oboe gespielt.

Und sicher hat dort auch bislang kein zweiter solche Fingerfertigkeiten am Cembalo bewiesen, wie es Vital Julian Frey tat. Der wagte sich sogar an Bachs "Concerto für Cembalo solo D-Dur BWV 972", ursprünglich ein Geigenkonzert Vivaldis. Eigentlich gelte das Stück ja als unspielbar, erklärte Frey. Im dritten Satz gibt es nämlich eine besonders schwierige Stelle für die linke Hand. Doch einst habe er nach einem Unfall nur die linke Hand üben können. Seither wagt er sich an das Stück — und meisterte es auch am Abend in St. Georg mit Bravour.

Unterstützt wurden Frey und Mayer von Gabriel Konjaev an der Orgel. Hinterher standen die Künstler dann noch für Gespräche und Autogramme bereit. Und sie freuten sich mit Kilian Kemmer über jede Spende, die einging. Das Konzert war kostenlos, aber die Sanierung der Kirche ging natürlich ins Geld. 1,7 Millionen Euro sind an Kosten entstanden.

 

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