Höchstadt zündet Kulturfeuerwerk

12.4.2018, 06:00 Uhr
Höchstadt zündet Kulturfeuerwerk

© Berthold Raum

Wer eine kleine Explosion beitragen möchte zum großen Höchstadter Kulturfeuerwerk, kann sich noch melden. Das Programm ist allerdings schon jetzt ziemlich vollgepackt, weil sich so viele Vereine beteiligen möchten an dem Festwochenende, dass der Höchstadter Kulturmeile die Krone aufsetzen soll. Seit 2015 finden an der geografischen Achse, die vom Kellerberg bis runter zur Fortuna Kulturfabrik verläuft und tatsächlich etwa 1,6 Kilometer – also eine Meile – misst, hochkarätige Veranstaltungen statt. Am Anfang war das Bier. Die Große Kellerberg-Kerwa war der Auftakt, es folgten 2016 die Mittelaltertage und 2017 die Nacht der Kulturen. Das "Kulturfeuerwerk" soll das Ganze jetzt in ungeahnte Höhen schießen.

Die Weichen dafür hat Susanne Gabler schon gestellt, etliche Höchstadter ziehen mit: Kulturaktive, Vereine, Institutionen. In der Woche ab 30. Juli finden bereits kleinere Veranstaltungen in Geschäften, Stätten und Gastronomie statt. Vom 3. bis 5. August feiern die Höchstadter dann so richtig — ihr Städtchen, die vollbrachten Sanierungen und die Kultur.

Quartier für Künstler

Am Anfang steht diesmal ein Festzug, der alle sanierten Schauplätze mit einbindet. Aus dem bis dahin aufgehübschten Innenhof der Fortuna Kulturfabrik geht es über die Aischauen, die neue Brücke und den Marktplatz bis hinauf zum Kellerberg. Dort wartet dann wieder das Bier, denn aus gegebenen Anlass soll es wieder eine große Kerwa geben mit Straßensperrung und allem drum und dran. Bürgermeister Gerald Brehm lädt zur weiteren Vorbereitung bald die Besitzer aller Kellerhäuschen ein.

Nach dem Anböllern oben am Berg gibt es an den verschiedensten Schauplätzen am Rande der Meile ein abwechslungsreiches Programm für die Besucher, mehrere Tausend sollen es werden. Im Engelgarten verbreiten die Musketiere mit ihrem Lager mittelalterliche Stimmung, die Alte Aischbrücke und der Mühlenhof werden zum Künstlerquartier mit Malern und Gestaltern. Mitmachen ist erwünscht.

Das wollen vor allem auch die beiden Höchstadter Helferkreise und zahlreiche Asylbewerber. Weil sie kulturell abwechslungsreiche Vorschläge eingebracht haben, bekommt die Hauptbühne am Marktplatz den Veranstaltungstitel "Die ganze Welt in einem Zelt". Auch die Höchstadter Partnerstädte und weitere Vereine sind hier mit Angeboten vertreten.

Jugendliche freuen sich auf die "Summerbreak Party" am Samstag in der Aischaue. Als Hauptact hat Popsängerin und Youtuberin Nicole Cross mündlich bereits zugesagt, außerdem können lokale Bands die Bühne nutzen und tagsüber werden Workshops angeboten.

Spezielle Beleuchtung

Als Zusatzveranstaltungen sind unter anderem geplant: Kultur im Pfarrhof, Ausstellung "Höchstadter Leidenschaften" im Fortuna Heizhaus, historische Stadtwache im Schlosshof. Es wird ein Shuttlebus eingerichtet, der alle Veranstaltungsorte im Wechsel anfährt.

Höhepunkt soll am Sonntagabend ein großes Abschlusskonzert mit dem Arbeitstitel "Rock meets Classic" in der Aischaue sein. "Wir haben das Programm so gestaltet, dass dann keine anderen Veranstaltungen mehr laufen und sich alle an der Fortuna Kulturfabrik sammeln, um das zu genießen", sagt Susanne Gabler. Schließlich erleuchtet dann auch ein ganz reales Feuerwerk den Himmel, um den Schlusspunkt zu setzen.

Apropos Lichter: Die Beleuchtung soll am Festwochenende eine ganz besondere sein. Michael Müller, Professor an der Universität Coburg, möchte dafür gemeinsam mit Studenten ein Konzept entwerfen. Weil dieses dann unter Umständen als erste Planungsphase für eine dauerhafte Illumination der historischen Gebäude in der Stadt gelten kann, soll der Stadtrat über diesen Punkt entscheiden. Immerhin stehen Kosten in Höhe von rund 20 000 Euro an.

Überhaupt: Was kostet die Kulturexplosion im August? Die Verwaltung rechnet — ohne Beleuchtungskonzept — mit etwa 30 000 Euro. Entsprechende Mittel sind bereits in die Haushaltsplanungen 2018 aufgenommen. Kalkuliert wird mit 50 000 Euro Fremdkosten und etwa 20 000 an Einnahmen, zum Beispiel durch Sponsoring.

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