Holländer will Adelsdorf "Rauf aufs Rad" bringen

ADELSDORF - Die Gemeinde hat jetzt mit dem ausgesprochenen Fahrradexperten Gert de Groot einen "Radwegenetzbeauftragten". De Groot wurde bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses von den Ausschussmitgliedern einstimmig für drei Jahre in dieses neue Ehrenamt bestellt.

Die Landratsämter Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch-Bad-Windsheim, die LAG Aischgrund und das Planungsbüro Topplan überarbeiten seit einiger Zeit im Rahmen einer landesübergreifenden Radwegenetz-Konzeption ihre Radwegenetze. De Groot, seit vier Jahren auch Vorsitzender des ersten Adelsdorfer Radsportclubs (RSC), engagiert sich in den mehrmals tagenden Arbeitskreisen für seine Heimatgemeinde maßgeblich.

Um nun quasi einen offiziellen Vertreter der Gemeinde Adelsdorf zu diesem Arbeitskreis zu entsenden, damit auch die Interessen der Gemeinde vertreten werden, berief man nun de Groot zum Radwegenetzbeauftragten. Der gebürtige Holländer nahm die Gelegenheit auch gleich wahr, um seine Gedanken darzustellen.

"Rauf aufs Rad", so heißt seine Devise. Denn Radwege erfüllten ihren Sinn nur dann, wenn auf ihnen mit dem Fahrrad gefahren werde. Es sei an der Zeit, dass man sich davon verabschiede, am Sonntagmorgen 300 Meter mit dem Auto zum Brötchenholen zu fahren, sagte de Groot im Ausschuss. Nun seien die hiesigen Radwege — längst nicht nur die im Gemeindegebiet von Adelsdorf — teils 25 Jahre alt und weitgehend in dieser Zeit sich selbst überlassen worden.

Da fehle es an der Instandhaltung, an Pflege, an richtiger Ausschilderung mit "Alternativrouten". Man arbeite nun im landkreisübergreifenden Arbeitskreis an der Verbesserung des Netzes und werde die Ergebnisse im Herbst öffentlich vorstellen.

In diesem Zusammenhang lag auch ein Antrag der CSU-Fraktion vor. Andreas Maier forderte als Sprecher der CSU-Mandatsträger, dass im Zuge dieser Überarbeitung in Betracht gezogen werden solle, vom neuen Wohngebiet Reuthsee aus bis Wiesendorf eine kleine Lückenschließung vorzunehmen. Am Ortsrand von Wiesendorf (Richtung Zeckern) bestehe bereits ein solcher Radweg, an dem angeschlossen werden könnte.

Diese Maßnahme sei, so Maier, mit dem vorhandenen Baumaterial am Reuthsee durchaus kostengünstig auszuführen. Bürgermeister Karsten Fischkal stimmte dem zu und schlug die Aufnahme in die Haushaltsberatungen vor. Gert de Groot will auch die Kontakte zum ADFC pflegen.

Einstimmigkeit herrschte im Ausschuss auch bei der Anfrage der "Naturstrom AG", Niederlassung Forchheim. Diese will (wie berichtet) im "Oberdorf" links von der Bahnhofstraße die dortigen Anwohner an ein Nahwärmenetz anschließen. Generell, ließ der Ausschuss am Mittwoch wissen, stehe man diesem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber, da man auch in der Nachbargemeinde Hallerndorf ein solches Netz betreibe und beste Erfahrungen mit mache.

Das Technische Bauamt der Gemeinde Adelsdorf, so der Bürgermeister, habe sich inzwischen damit beschäftigt. Dabei wurde in Erfahrung gebracht, dass die Investoren im Baugebiet Reuthsee kein Interesse an einem Nahwärmenetz hätten. Allerdings möchte die Naturstrom AG nun eine Umfrage im "Oberdorf" (linker Hand der Bahnhofstraße) machen. Die Ausschussmitglieder hatten natürlich keine Einwände.

Komme es allerdings zur Verwirklichung eines solchen Netzes, müssten die Ausführungsarbeiten eng mit der Kommune abgestimmt werden, da im Oberdorf auch die Sanierung der Straßen, der Wasserleitungen und der Kanäle besorgt werden müssen. "Über mögliche Synergieeffekte, die sich letztlich auf niedrigere Kosten für die Bürger niederschlagen, freuen wir uns freilich", so der Bürgermeister.