HSG knickt auch im Kellerduell ein

24.1.2017, 20:00 Uhr
HSG knickt auch im Kellerduell ein

© Michael Müller

Nach der „unterirdischen“ Vorstellung zuletzt beim TSV Winkelhaid nahm Trainer Walter Anheuer bei seiner Ansprache in der Kabine zum ersten Mal das Wort „Abstiegskampf“ in den Mund. Neben den beiden Halblinken Marco Jonas und Marco Loncar fiel kurzfristig Innenblockspieler Lars Boolzen krankheitsbedingt aus. Deswegen rückte Timon Kolbe aus der „Zweiten“ in den Kader auf.

Die HSG startete konzentriert, legte eine ordentliche Abwehrarbeit an den Tag und zeigte deutlich mehr Moral und Zusammenhalt als die Woche zuvor. Man merkte jedem Spieler an, dass er alles gab. Durch eine gute Absprache zwischen Abwehr und Torhüter gelangen viele schnelle Tore. Vor allem die zweite Welle zwischen Stübinger und Erhardt klappte hervorragend und konnte häufig durch Anspiele an den Kreis verwertet werden. Bis zur 15. Minute konnte sich die HSG auf 9:4 absetzen und zwang die Gäste zu ihrer ersten Auszeit.

Anscheinend fand HC-Trainer Christian Rohrbach die richtigen Worte. Schnelle Spielabläufe brachten nun die HSG-Abwehr oft in Verlegenheit und im Angriff fanden zu viele freie Würfe nicht ihren Weg ins Tor. Zur Pause führten die Gastgeber aber immerhin noch mit 15:13.

Die HSG kam deutlich besser aus der Kabine und zeigte wie in der ersten Halbzeit eine starke Leistung in den ersten Minuten. Robin Schmieding zeigte in dieser Phase seine Klasse von Linksaußen und hielt sein Team im Spiel, indem er insgesamt 14 Treffer beisteuerte. Jedoch fand der Gästetrainer erneut die richtigen taktischen Mittel. Beim Stand von 22:18 spielte die HC eine doppelte Manndeckung auf die beiden Halbspieler der HSG. Der Rest des Teams schien damit überfordert und ließ sich zu unüberlegten und überhasteten Abschlüssen verleiten.

Den Schwung aus der zweiten Welle nutzte in der zweiten Hälfte die Mannschaft aus Sulzbach, die beim 26:25 erstmals in Führung ging. Bis zum Abpfiff blieb das Spiel ein offener Schlagabtausch und fand ihren Höhepunkt in einer chaotischen Schlussminute, in der die Gäste kurz vor Schluss das 34:35 erzielten. Trotz einer guten Mannschaftsleistung und einem deutlich stärkeren Willen jedes einzelnen Spielers konnte sich die HSG erneut nicht belohnen.

Der Schlüssel der Partie lag weniger in den vergebenen Chancen am Ende der Partie, vielmehr an den beiden Phasen, in denen die HSG bereits mit vier bis fünf Toren in Führung lag, diese aber nicht ausbaute.

Anheuers Analyse: „Eigentlich hätte der Halbzeitvorsprung bei sieben bis acht Toren sein können. In der zweiten Halbzeit passierte dann das, was uns schon die ganze Saison verfolgt. Keine Gegenwehr in der Abwehr und offener Schlagabtausch. Mit 34 Toren muss man eigentlich jedes Heimspiel gewinnen. Aber die Mannschaft hat Moral bewiesen und nie aufgegeben. Wir haben beim 34:34 nochmal den Ausgleich geschafft und hatten 30 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer in der Hand. Zu der Schlussphase hätte es nicht kommen müssen und der letzte Pass auf den Außen darf niemals ankommen. Nicht zuletzt hat sich das Fehlen von Lars und Marco in der Abwehr gerade in der zweiten Halbzeit bemerkbar gemacht.“

HSG: Hückel, Rödel; Erhardt 1, Gumbert 1, Gilg 4/3, Hauer 1, Kolbe 2, Sackmann 1, Schmieding 14/3, J. Stübinger , L. Stübinger 2, Rühl 3, Willert 5.

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