Im Hexenkessel drehen die Longhorns noch das Spiel

26.10.2014, 17:21 Uhr
Im Hexenkessel drehen die Longhorns noch das Spiel

Die Longhorns spielten zu Beginn recht teilnahmslos, passten sich ihrem Gegner an und das Spiel plätscherte so dahin. Die Zuschauer fragten sich, wo denn die in der Vorwoche so engagierten Longhorns waren.

Doch plötzlich schaukelten die Emotionen hoch, Ryan DeMichael wurde disqualifiziert und die Stimmung in der Halle kochte über. Die Herzogenauracher, die zuvor bei nur noch sieben Minuten auf der Uhr mit zwölf Punkten im Rückstand lagen, drehten auf und gewannen 77:76 in sprichwörtlich letzter Sekunde.

Wie gesagt, war das Spiel von Beginn weg wenig dynamisch und unemotional. Beide Mannschaften tauschten Körbe aus, ohne sich dabei groß im Wege zu stehen. Die Herzogenauracher punkteten vor allem durch Ryan DeMichael und Adrian Dlugosch unter dem Korb, während die Gäste von Jguwon Hugges (26 Punkte) im Spiel gehalten wurden. 20:15 hieß es nach dem 1. Viertel.

Im zweiten Viertel erhöhten die Rosenheimer die Intensität und kamen nach vier Minuten zum 25:25. Nach einer Auszeit von Coach Aidin Kabir steigerten die Aurachstädter wieder auf 33:25. Doch dann traf Jguwon Hugges drei Dreier in Folge und zur Halbzeit hieß es nur noch 37:35.

Im dritten Viertel hatten die Schiedsrichter ihren „großen“ Auftritt und brachten Hektik ins Spiel. Nach dem dritten Viertel führten die Longhorns aber noch immer mit einem Punkt.(57:56)

Im letzten Viertel führten erneut unglückliche Pfiffe des Schiedsrichtergespanns zu größeren Diskussionen und die Folge war, dass Ryan DeMichael mit zwei technischen Fouls disqualifiziert wurde. Auch netzten die Gäste noch zwei weitere Dreier ein.

Die TSH lag plötzlich mit 58:70 zurück und das Spiel schien gelaufen. Aber dann verwandelte sich die Halle in einen Hexenkessel. Peter Simon versenkte einen Dreier und holte in der Verteidigung einen Ballgewinn, welchen der jetzt überragende Mike Kaiser im Handumdrehen in Punkte umwandelte. Benedikt Aumeier, der ob seiner schlechten Freiwurfquote schier verzweifelt wirkte, netzte einen Korbleger ein und die TSH war wieder im Spiel (70:68).

Doch nun fingen sich die Gäste wieder, kamen durch Timo Fliege zu Punkten und die Rosenheimer konnten ihre Führung halten. 24 Sekunden vor Schluss lagen die Herzogenauracher mit 75:76 im Rückstand und hatten Ballbesitz. Sie spielten sich einen freien Wurf von Toni Donhauser heraus und dieser verwandelte traumwandlerisch sicher. Bei noch zwölf Sekunden auf der Uhr hatte Hugges noch einen Wurf, traf aber in starker Bedrängnis nicht. Der Jubel war groß und alle aus dem Häuschen.

„Es war kein schönes Spiel, aber entscheidend ist, dass wir den wichtigen Sieg einfahren konnten. Wir haben damit einen guten Saisonstart hingelegt und können darauf aufbauen. Verliert man solch ein Spiel mit der Disqualifikation von Ryan DeMichael gegen einen nicht wirklich starken Gegner, kann das schon auf die Moral schlagen. Gewinnt man aber, ist das Gold wert für die Moral“, so Trainer Aidin Kabir nach dem Spiel.

TSH: Kaiser 18, Imberi 8, Donhauser 10, Patton 2, Aumeier 9, Dlugosch 8, Hüttel, Schüpferling, DeMichael 9, Simon, F., Buniatian, Simon, P. 13

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