Handball-Bayernliga: Im letzten Saisonspiel musste die „Zweite“ ran

3.5.2015, 15:49 Uhr
Handball-Bayernliga: Im letzten Saisonspiel musste die „Zweite“ ran

© Foto: Wolfgang Zink

Zuvor hatten von der „Ersten“ die Leistungsträgerinnen Dodan, Probst, Bestle, Egle und Antos zuvor aus verschiedenen Gründen abgesagt. Um nun nicht ein zweites Mal in dieser Spielzeit eine Begegnung kampflos abzutreten (so wie vor einigen Wochen in Regensburg), entschlossen sich die Verantwortlichen den Akteuren der "Zweiten“ die Möglichkeit zu geben, höherklassige Luft zu schnuppern. Da aber diese Mannschaft ihren eigenen Spielbetrieb schon beendet hatte, standen auch von ihr nur fünf Feldspielerinnen zur Verfügung, die von den etatmäßigen Kräften Sarah Stephan und Janka Kräck ergänzt wurden.

Angesichts der Personalknappheit auf dem Feld mutete es kurios an, dass für das Tor gleich vier Akteurinnen auf dem Spielbericht standen und auch eingesetzt wurden (siehe „Hinter der Tribüne“ auf dieser Seite).

Wie gegen Dachau

Sie alle aber waren überfordert gegen Zirndorfs Linksaußen Anja Häberer, die mit 15 Treffern einen Treffer mehr verbuchte als die gesamte Gästemannschaft. Fast identisch zur 20:35-Heimpleite am vergangenen Sonntag gegen Dachau wurde die TSH mit zunehmender Spielzeit regelrecht überrannt, führten selbst kleine Fehler bei eigenen Angriffsaktionen sofort zu Gegenstößen vor allem beider Außenangreiferinnen der HG.

Dabei gelang es den Gästen rund 30 Minuten lang durchaus Paroli zu bieten, und nicht nur Hermannstädter zeigte sich erfreut über das couragierte Auftreten der sieben Feldspielerinnen, wobei Stephan und Kräck auf den für sie ungewohnten Rückraumpositionen ihr Bestes gaben. Da sie aber verständlicherweise als gelernte Flügelangreiferinnen nur begrenzte Zeit für Überraschungsmomente sorgen konnten und ihre nicht bayernligaerfahrenen Mitspielerinnen primär vom unbändigen Einsatz „lebten“, konnten die Gastgeberinnen darauf warten, bis der Widerstand brach.

Trainer Udo Hermannstädter: "Ich war sehr beeindruckt von der couragierten Leistung des Teams und den guten Leistungen vor der Pause. Auch die gute Atmosphäre auf dem Feld und in der Halle machten die klare Niederlage erträglicher. Spielerinnen wie Vera Klietz oder auch Lea Wittmann zeigen durchaus Potential für die erste Mannschaft.“

Was ihm aber besonders imponierte, war die Identifikation von Luisa Frank, Alexa Dodan, Nina Bestle und Uli Antos, die entweder wegen Verletzung oder Erkrankung nicht auflaufen konnten, aber ihren Kameradinnen vor Ort lautstark zur Seite standen.

Nina Bestle, die aus privaten Gründen andere Prioritäten setzen wird ("Ich lerne an der Uni so viele andere Sportarten kennen, die mir auch Spaß machen“), meinte: "Einfach großartig der Kampfgeist aller auf dem Feld, was auch zeigt, dass die Akteure der 1. und 2. Mannschaft durchaus zusammen etwas bewegen können. An dieser Stelle möchte ich auch Udo für die Jahre danken. Unglaublich was er für diese Mannschaft und den Verein alles geleistet hat. Ich möchte ihm nun wünschen, dass er in Regensburg ein Team antrifft, wo er mit einem größeren Kader und entsprechendem Trainingsaufwand seine Spielphilosophie umsetzen kann.“

TSH: Müller, Aures, Markus, Mauritz; Stephan 8/1, J. Kräck 3, Klietz 2, Wittmann 1, Kranich, Held, L. Kräck.

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