In Buch herrscht Gemeinschaftsgeist

20.9.2015, 14:34 Uhr
In Buch herrscht Gemeinschaftsgeist

© Foto: Paul Neudörfer

Seit 2003 Gunda Müller ihre Wirtschaft für Kirchweihen in großem Stil schloss, stand das „Aus“ im Raum. Da trat die Feuerwehr auf den Plan. Den Brandschützern mit rühriger Vorstandschaft und dem unermüdlichen Vorsitzenden Jochen Kleetz, seinem früheren Kommandanten Heribert Hahn und dem jetzigen Chef Thomas Ruhmann gelang es damals wie heute, die Kerwa auszurichten. Zudem, so Ruhmann, werde der Erlös für die Ausstattung der Feuerwehr verwendet, man spare dem Gemeindesäckel also auch viel Geld. Das Schöne ist, dass man an den drei Tagen wieder über 60 Helferinnen und Helfer hatte, darunter auch dritte Bürgermeisterin Renate Engelhardt. Viele nehmen laut Ruhmann extra Urlaub. „Das ist noch echter Gemeinschaftsgeist!“

Los ging es am Freitag mit Kesselfleisch bei Wirtin Gunda Müller — „eine herzensgute Frau und Helferin der Feuerwehr“, wie Ruhmann sagt. Ein kleines Festzelt stand neben der Dorfkapelle, in dem am Sonntag die Räumlichkeiten beim Morgengottesdienst nicht einmal ausreichten. Die Gemeinderäte von Buch bewirteten beim Seniorennachmittag die älteren Mitbürger mit Kaffee und Kuchen.

Baum mit 157 „Erwus“

In dieser Zeit waren die Ortsburschen schon im Wald bei Großenseebach, wo sie ihren Baum mit 27,5 Meter schlugen. Gemessen wird der Baum aber auch in Buch in „Erwus“, das sind 157 Fingermaße. Zwei Kerwawägen standen bereit: Max Kreppner hatte die Burschen aufgeladen, und Sven Uebler zog mit dem Traktor das Gehölz ins Dorf, wo die Gremsdorfer Blaskapelle den Baum hereinspielte, vorbei an den Schaustellergeschäften von Oskar Berg, der schon seit über 50 Jahren für Abwechslung in Buch sorgt.

Aber auch auf dem Spielplatz des Ortes herrschte reges Leben, bis der Baum am Gerätehaus aufgestellt wurde. Thomas Ruhmann und Heribert Hahn übernahmen die Regie. Neben viel Musik gab es dann am Abend den Bieranstich. FFW-Vorsitzender Jo-
chen Kleetz begrüßte kurz die Gäste, die zum Teil trotz später Stunde noch auf den Freisitzplätzen vor dem Zelt saßen. Er dankte den Anliegern, dass man deren Zufahrt durch das Festzelt wieder versperren durfte, sein besonderer Dank galt aber den vielen Helferinnen und Helfern.

Bürgermeister Norbert Walter freute sich über die große Zahl seiner Bürger, aber auch, dass MdB Stefan Müller, MdL Walter Nussel, seine Vertreter und Gemeinderäte gekommen waren — nicht zu vergessen Kreisrat und Altbürgermeister Waldemar Kleetz.

Der heutige Montag ist am Abend wieder fest in der Hand der Kerwasburschen, denn um Mitternacht wird die Kerwa „eingegrom“, besser gesagt: angebrannt. Die Ortsburschen mit Kommandant Thomas Ruhmann pilgern hoch zum Dorfweiher, dort wird ein Strohballen angezündet und in den Weiher geschoben. Ist das Stroh verbrannt, treten alle den Rückzug zur Zeltbar an. Bis dorthin würden viele Tränen vergossen, meint der Kommandant.

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