In den Freibädern ist gerade Großputz angesagt

6.4.2018, 14:22 Uhr
In den Freibädern ist gerade Großputz angesagt

Im Winter bleibt das Wasser im Stahlbecken stehen, still ruht das Bad. 1400 Kubikmeter Wasser fasst das Freibadbecken an der Tuchmachergasse. In der Nach-Osterwoche beginnt das Großreinemachen, indem zunächst das Becken entleert wird. Dann steigen Putzarbeiter der Wanne auf den Grund.

Baumschnitt und Heckenpflege in den Grünanlagen an der Aurachinsel sind abgearbeitet. Die Schwimmmeister und Mitarbeiter von Malerfirmen ziehen ins trocken gefallene Becken. Mit Hochdruckreinigern, die Reinigungsmittel zur Edelstahlpflege enthalten, wird Stück für Stück die Schicht aus Algen, Blättern und Ablagerungen abgetragen. Die Bretter der Brücke, die das Becken optisch teilt, werden frisch gestrichen.

Systeme werden überprüft

Im Technikraum, in dem riesige Filter mit Kies und Aktivkohle für das ständig im Kreislauf fließende Wasser installiert sind, werden die Systeme überprüft. Alles läuft ordnungsgemäß, stellt Patrick Geiger bei einem Rundgang fest. Er ist Betriebsleiter der Herzogenauracher Bäder- und Gastronomiebetriebe.

Nach Investitionen in den Gastronomiebereich im Vorjahr steht heuer nur die Behebung der Winterschäden an: abgeplatzte Fliesen, abgeblätterte Farbschichten werden erneuert. Der Sand des Volleyballfeldes wird ausgetauscht. Jedes Jahr überprüft der Tüv die Rutschenanlage.

Seit 1. Februar konnten die Freibadgänger – und meist seien dies Stammgäste, viele aus Herzogenaurach — ihre Saisonkarten verlängern lassen. 128 000 Besucher, eine bis dato nie mehr erreichte Rekordmarke, zählte das Freibad im Klimawandel-Sommer 2003, kurz nach der Komplettrenovierung und Neueröffnung, eine nicht repräsentative Zahl, erinnert sich auch der ehemalige Bademeister Jürgen Berthold, der zufällig an seiner alten Wirkungsstätte vorbeiradelte. Seither sind es im Schnitt 61 000 Besucher pro Saison.

Am Dienstag, 1. Mai, Eröffnungstag des Freibads in Herzogenaurach, ziehen die Schwimmmeister ihre erste reguläre Wasserprobe, stets die erste Tat des Badetages. Um 7 Uhr morgens werden die ersten Badegäste mit einem Glas Sekt begrüßt, für die Kinder gibt es einen Slush. Die reguläre Einzelkarte fürs Freibad kostet 4 Euro.

Fünf Mitarbeiter beschäftigt

Auch im Höchstadter Freibad ist derzeit Großputz angesagt. Sechs bis acht Wochen dauert das "normale" Auswintern, fünf Mitarbeiter sind damit beschäftigt. "Wenn größere Schäden zu beheben sind, brauchen wir entsprechend länger", erklärt Karl-Heinz Zillich, der stellvertretende Betriebsleiter des Sportzentrums.

In den Freibädern ist gerade Großputz angesagt

Zwei Tage dauert es nach dem Winter, das Wasser aus den Becken abzulassen. Um Frostschäden zu vermeiden, bleiben die Becken während der Schließmonate gefüllt. Nach dem Ablassen geht es ans Schrubben: "Unsere Mitarbeiter kennen jede Fliese persönlich", meint Karl-Heinz Zillich schmunzelnd. Denn nach der Behandlung mit dem Hochdruckreiniger werden die Fliesenböden der Becken intensiv mit Reinigungsmitteln behandelt, anschließend kommt nochmal der Hochdruckreiniger. Nach dem Spülen der Rohrleitungen ist ein erneuter Reinigungsgang nötig. Das Schwimmerbecken in Höchstadt ist schon erneuert, statt der Fliesenoptik findet man hier Edelstahl: "Der ist weniger pflegeaufwändig", so Zillich. Zum einen brauche es für den antibakteriellen Edelstahl weniger Chlor, weniger Chemie, zum anderen müsse man auch weniger putzen, weil sich hier der Schmutz nicht in die Fugen hängen kann.

Geputzt wird derzeit übrigens nicht nur im Freibad, sondern auch nebenan im Eisstadion: Dort wird nach der langen Saison der Betonboden gesäubert. Denn die Eisfläche besteht eben nicht nur aus Wasser, sondern auch aus Lebensmittelfarbe (weiß für die Fläche, rot und blau für die Linien). "300 Liter Farbe werden das schon sein", so Zillich. Diesem Farbschmodder wird nun mit viel Wasser zu Leibe gerückt.

Richtig schweres Gerät ist dann ab Juni im Sportzentrum tätig: Denn dann beginnen im Freibad die Arbeiten für das neue Eltern-Kind-Areal: "Wenn wir das erst im Herbst anfangen würden, wäre es bis zum Start der neuen Saison im Mai 2019 nicht fertig", so Zillich. Das Areal soll wie berichtet am östlichen Rand der Liegewiese entstehen. Auch ein neuer Sandspielplatz und ein neuer Kiosk sind geplant.

Bildergalerie unter www.nordbayern.de/herzogenaurach und www.nordbayern.de/hoechstadt

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