In Hemhofen entsteht Asyl-Notunterkunft

6.7.2015, 17:46 Uhr
In Hemhofen entsteht Asyl-Notunterkunft

© Berny Meyer

In der Dorsch-Halle wird zurzeit eifrig gewerkelt. Innerhalb einer guten Woche soll aus der ehemaligen Sportstätte eine Wohnmöglichkeit für 100 Asylbewerber werden. „Das ist sportlich“, gibt Hannah Reuter, Pressesprecherin des Landratsamtes, zu. Und schiebt dann aber überzeugt nach: „Wir kriegen das zeitlich hin.“

Per Telefon und E-Mail hatte der mittelfränkische Regierungspräsident Thomas Bauer den Landrat Alexander Tritthart darüber informiert, dass der Kreis Erlangen-Höchstadt eine neue Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge schaffen muss. Begründet wurde dieses Anliegen mit dem extremen Anstieg der Zahl der Asylbewerber — die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf ist deshalb, wie allgemein bekannt, überlastet.

Von Januar bis Mai wurden bundesweit pro Monat 30.000 bis 40.000 Flüchtlinge neu registriert. Im Juni waren es dann aber schon 53.721. Die Situation spitzt sich also zu und schnelle Entlastung auch für die Zirndorfer Einrichtung ist nötig.

Landrat Alexander Tritthart, so teilt das Landratsamt mit, schrieb daraufhin die Bürgermeister in Erlangen-Höchstadt an mit der Bitte, seinem Amt dringend leere Gebäude zu nennen, die man für die Erstaufnahme der Flüchtlinge ausstatten könnte.

Danach fiel die Entscheidung auf Hemhofen. „Ich danke dem Bürgermeister, den Gemeinderätinnen und -räten sowie dem Helferkreis in Hemhofen für ihre spontane Unterstützung“, so Tritthart.

Nächste Woche beginnt bereits der Einzug der 100 Asylbewerber — und wie lange bleiben sie? „Bis auf Weiteres“, bekräftigt Hannah Reuter auf Nachfrage. Einen Zeitpunkt, wann die neue Erstaufnahmeeinrichtung nicht mehr gebraucht wird, können die Verantwortlichen noch nicht nennen.

Die Flüchtlinge werden in der Hemhofener Stelle registriert, bevor sie zu einem späteren Zeitpunkt auf weitere Unterkünfte verteilt werden. Die Asylbewerber werden hier verpflegt sowie sozial und medizinisch betreut. Wie bereits in der vorübergehenden Erstaufnahmeeinrichtung in Herzogenaurach wird die Versorgung der Flüchtlinge der ASB übernehmen.

Mit im Boot in Hemhofen sei nicht nur der ASB, sondern auch der örtliche Helferkreis, teilt die Landratsamtssprecherin mit. Zudem habe der Landrat wieder einen internen Expertenstab zusammengerufen, der sich darum kümmere, die Außenstelle schnellstmöglich einzurichten und die Aufnahme der Flüchtlinge möglichst reibungslos zu organisieren. Landrat Alexander Tritthart appellierte in diesem Zusammenhang auch noch einmal eindringlich an die Bevölkerung, Solidarität zu zeigen.

Am Donnerstag, 9. Juli, findet um 19 Uhr im TSV-Sportheim in Hemhofen eine Infoveranstaltung zur neuen Notunterkunft statt.

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