In Höchstadt gibt es Pikser fürs Paradies

HÖCHSTADT - Asien, Afrika, Australien — stetig steigt die Zahl derer, die außerhalb von Europa Urlaub machen. In Höchstadt können sie sich jetzt darauf vorbereiten. Der neue Chefarzt führt ab Oktober eine Gelbfieberimpfstelle und Reiseberatung am Kreiskrankenhaus St. Anna.

Dr. Martin Grauer ist Infektiologe und Reisemediziner. Durch über 30 Afrikareisen hat der neue Chefarzt in Höchstadt fundierte eigene Erfahrungen gesammelt. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat ihm genehmigt, seine Berechtigung für eine Impfstelle mit Reiseberatung von Neumarkt nach Höchstadt mitzunehmen. St. Anna steht nun offiziell auf der internen Liste der Gelbfieberimpfstellen in Bayern.

Schutz gegen Hepatitis A, Hepatitis B, Typhus, Cholera, Japan-B-Enzephalitis, Tollwut, Polio, und Meningokokken zählt zu den häufigsten Reiseimpfungen. In der Reiseberatung geht Grauer auf Krankheiten ein, die durch eine Impfung verhindert werden können. Bei Flügen nach Thailand oder in die Karibik informiert er beispielsweise über Malariarisiken und gibt Ratschläge zu Prophylaxen. Das kann beispielsweise eine Tablette sein, die geschluckt wird, oder hochwirksame Medikamente, die mitgenommen werden, sogenannter „Stand-By“. Eine Beratung mit Impfung dauert ungefähr zehn bis 15 Minuten. Soweit vorhanden, ist der Impfausweis eine große Hilfe. Falls nötig, kann in der Sprechstunde ein neuer Impfausweis ausgestellt werden. Familien oder Reisegruppen berät Dr. Martin Grauer auf Wunsch auch gern gemeinsam.

Der Infektiologe betont: „Wir können nicht gegen alles impfen“. Besondere Exoten sind Wurminfektionen oder

Denguefieber — Krankheiten, die nur durch kluges Verhalten am Urlaubsort zu vermeiden sind. Dazu gibt Grauer in seiner Sprechstunde ebenfalls gerne Tipps. Professor Ringwald, der bis September 2016 in Adelsdorf eine Gelbfieberimpfstelle unterhielt, ist als Chefarzt nach Hamburg gewechselt und hat sein Sprechstundenangebot in der Region damit beendet. Grauer füllt nun diese Lücke und erweitert das Angebot.

Die Impf-Sprechstunde findet mittwochs von 14 bis 16 Uhr und freitags von 12 bis 13 Uhr in den Räumen der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Beratung und Impfungen sind keine Kassenleistung und müssen gleich bezahlt werden. Die meisten Krankenkassen erstatten Beratungs- und Impfleistungen auf freiwilliger Basis bis zu 80 Prozent.